Güstrow gedenkt Liselotte Herrmann: Widerstand und Erinnerung leben weiter!

Güstrow gedenkt Liselotte Herrmann: Widerstand und Erinnerung leben weiter!
Güstrow, Deutschland - In Güstrow wird am Freitag, den 20. Juni, ein bewegendes Gedenken an zwei historische Ereignisse aus der Zeit des Nationalsozialismus abgehalten. Der 87. Jahrestag der Ermordung von Liselotte Herrmann, einer mutigen kommunistischen Widerstandskämpferin, fällt auf diesen Tag. Herrmann wurde 1938 hingerichtet, nachdem sie 1937 wegen Landesverrats und Vorbereitung zum Hochverrat zum Tode verurteilt worden war. Ihre Hinrichtung fand im Strafgefängnis Berlin-Plötzensee statt, ein dunkles Kapitel in der Geschichte Deutschlands, das heute erinnert wird. Nordkurier berichtet von den bewegten Vorbereitungen zu diesem Anlass.
Gestartet hat Liselotte Herrmann, auch bekannt als Lilo, ihr Leben am 23. Juni 1909 in Berlin, wo sie als Tochter eines Ingenieurs und einer bürgerlich-liberal erzogenen Mutter aufwuchs. Schon während ihrer Schulzeit trat sie dem sozialistischen Schülerbund bei, der der KPD nahestand. Ihr Studium der Chemie führte sie von der Technischen Hochschule Stuttgart an die Berliner Universität, wo sie jedoch wegen ihrer kommunistischen Aktivitäten verwiesen wurde. Die Lebensgeschichte von Liselotte Herrmann ist ein eindrucksvolles Beispiel für den Widerstand von Frauen während des Nationalsozialismus, der oft wenig Beachtung fand. Wikipedia liefert hierzu wertvolle Informationen.
Der Gedenkort
Ein Denkmal für Liselotte Herrmann steht auf dem Gelände der heutigen Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege in Güstrow, die früher als Pädagogische Hochschule bekannt war. Dieses Denkmal ist nicht nur ein Symbol für ihr Schicksal, sondern auch ein Ort der Reflexion über die dunkle Vergangenheit. Die Gedenkveranstaltung wird von den Ortsvorständen der Linken, der VVN-BdA, des Vereins Rotfuchs und der ISOR organisiert und beginnt um 17.30 Uhr.
Das Gedenken zieht Parallelen zur weltweiten Anerkennung des Widerstands von Frauen gegen die nationalsozialistische Diktatur, der erst nach 1945 in der deutschen Öffentlichkeit mehr Beachtung fand. Die Leistungen dieser mutigen Frauen, wie zum Beispiel von Liselotte Herrmann, wurden durch einen Beschluss des Deutschen Bundestages im Jahr 2019 offiziell gewürdigt. Dies geschah im Rahmen eines Projekts der Stiftung Gedenkstätte Deutscher Widerstand, das die gesellschaftliche Breite und die verschiedenen Weltanschauungen von Widerstandskämpferinnen beleuchtet. Gedenkstätte Deutscher Widerstand informiert über eine geplante Ausstellung, die verschiedene Lebensbilder von Frauen im Widerstand zeigen wird.
Ein bleibendes Erbe
Liselotte Herrmann war nicht nur eine Widerstandskämpferin, sondern auch eine Mutter. Ihr Sohn Walter wurde am 15. Mai 1934 geboren, sein Vater war Fritz Rau, ein KPD-Funktionär, der 1933 im Gefängnis starb. Herrmanns Geschichte wird in vielen Gedenkorten und Denkmälern in Deutschland weitergetragen, darunter auch ein Stolperstein in Stuttgart, der 2008 eingeweiht wurde. Die deutsche Öffentlichkeit hat noch immer die Aufgabe, das Andenken an Frauen wie Herrmann lebendig zu halten und ihren Widerstand entsprechend zu würdigen.
Das Gedenken in Güstrow am 20. Juni bietet somit nicht nur die Möglichkeit, Liselotte Herrmann zu gedenken, sondern auch in der heutigen Zeit über die Bedeutung von Mut und Widerstand gegenüber unrechtmäßigen Regierungen zu reflektieren.
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Ort | Güstrow, Deutschland |
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