Streit um Windprojekte: Rerik kämpft um die Halbinsel Wustrow!
Diskussion über Windparks und Bebauung in Rerik: Herausforderungen, Bürgerproteste und neue tourismusfreundliche Konzepte.

Streit um Windprojekte: Rerik kämpft um die Halbinsel Wustrow!
In der Region Rostock brodelt es zurzeit ordentlich, denn der Entwurf des neuen Raumentwicklungsprogramms sorgt für reichlich Gesprächsstoff. Ein zentrales Thema sind die geplanten Windgebiete in Jördenstorf, aber auch die Zukunft der Halbinsel Wustrow steht zur Debatte. Während eine erste Infoveranstaltung des Planungsverbandes in der Reriker Kösterschün stattfand, machen sich die Menschen vor Ort Gedanken über die Auswirkungen dieser Entwicklungen.
Besonders erfreut ist die Bürgerschaft über die Entscheidung, dass auf Wustrow keine Windräder errichtet werden. Dennoch bleibt die Möglichkeit bestehen, die Halbinsel für touristische Zwecke zu bebauen. In der verfallenen Siedlung „Gartenstadt“ könnten Bauprojekte für Unterkünfte entstehen, was Reriks Bürgermeisterin Antje Wegner-Repke (SPD) jedoch skeptisch sieht. Sie äußert Bedenken, dass dieser Schritt zu einem Verkehrskollaps in der Stadt führen könnte, denn der Streit zwischen der Gemeinde und dem Investor dauert schon seit Jahren an.
Windkraft und Widerstand
In der benachbarten Gemeinde Hof Jördenstorf kündigen die Einwohner Proteste an, da sie überzeugt sind, dass die Abstände zum geplanten Windpark nicht korrekt berechnet wurden. Diese Bedenken sind nicht unbegründet, denn die Bauplaner des Landkreises Rostock hatten tatsächlich die Halbinsel Wustrow für den Bau von Windkraftanlagen ins Spiel gebracht. Die Region zeigt sich dabei als attraktiver Standort für Windenergie, da geeignete Flächen in Mecklenburg-Vorpommern rar gesät sind, und Wustrow idealen Windverhältnissen sowie ausreichend Abstand zu Wohngebäuden und Naturschutzgebieten bietet. Ein Teil der Halbinsel wurde sogar als Windenergie-Vorranggebiet ausgewiesen.
Nicht nur die unmittelbaren Anwohner sind besorgt. Auch die Bürgerinitiative „Wir für Rerik“ setzt sich vehement für den Rückkauf der Halbinsel durch das Land ein, um einen Naturpark zu schaffen. Hierfür gab es bereits zahlreiche Diskussionen, und bis zum 1. März können Bürger ihre Meinungen zu den Windenergiepark-Plänen äußern. Doch nicht alle sind gegen eine touristische Nutzung: Ein neuer Vorschlag für sanften Tourismus, erarbeitet von der Architektin Kathrin Zur-Lage, sieht einen Öko-Bauernhof, ein Hostel und eine Surfschule auf Wustrow vor, ergänzt durch elektrische Fähren zur Touristenbeförderung.
Reiche Geschichte der Halbinsel
Die Halbinsel Wustrow hat eine bewegte Vergangenheit. Ende der 1990er Jahre kaufte die Fundus-Gruppe die Fläche für 7,55 Millionen Euro mit großen Plänen: Eigentumswohnungen, ein Hotel und ein Golfplatz sollten entstehen. Doch diese ambitionierten Projekte scheiterten an Verkehrsproblemen und strengen Naturschutzauflagen. Auch Vorschläge zur Minderung des Verkehrsaufkommens wurden nicht umgesetzt, was die Entwicklung weiter erschwerte.
Heute stehen Teile der Halbinsel bereits unter Waldschutz, was den Plänen nochmals Knüppel zwischen die Beine wirft. Dennoch könnten die Bauherren die Halbinsel als Ausgleichsfläche für andere Projekte anbieten, was in einem veränderten Licht betrachtet werden müsste. Die Jagdfeldgruppe, der Investor hinter den Windkraftplänen, sendet positive Signale, doch die Skepsis in der Bevölkerung bleibt, insbesondere nach Vorfällen, bei denen Reriker Einwohner Lastwagen blockierten, die Bauschutt auf die Halbinsel bringen wollten.
Die Zukunft von Wustrow bleibt also ein heißes Thema, das die Gemüter erhitzt und viele Fragen aufwirft. Ob die Pläne zur Windnutzung oder zur touristischen Entwicklung Wirklichkeit werden, wird die Zeit zeigen. Die Diskussionen gehen weiter, und nicht nur die Anwohner, sondern auch die gesamte Region wird aufmerksam verfolgen, wie sich die Situation entwickeln wird.
Wie sich das alles zusammenfügt, ist noch ungewiss. Klar ist nur, dass die Stimmen der Bürger gehört werden müssen. Wie geht es weiter in Rostock und Wustrow? Die Entwicklungen der kommenden Monate werden entscheidend sein.
Immer auf dem Laufenden bleiben kann man über die aktuellen Informationen auf den Seiten von NDR und Insel Wustrow.