Strenge Handyregeln am Internatsgymnasium: Schüler im Fokus!

Strenge Handyregeln am Internatsgymnasium Torgelow fördern bewussten Umgang mit digitalen Medien und verbessertes Wohlbefinden der Schüler.
Strenge Handyregeln am Internatsgymnasium Torgelow fördern bewussten Umgang mit digitalen Medien und verbessertes Wohlbefinden der Schüler. (Symbolbild/MMV)

Strenge Handyregeln am Internatsgymnasium: Schüler im Fokus!

Torgelow, Deutschland - In der heutigen Schulwelt wird das Thema Handynutzung heiß diskutiert. Am Internatsgymnasium auf Schloss Torgelow am See hat man klare Ansagen gemacht. Geschäftsführer Mario Lehmann zeigt sich überzeugt, dass die strikten Handynutzungsregeln bereits die richtige Antwort auf die Herausforderungen der digitalen Welt sind, und eine Diskussion über ein generelles Handyverbot nicht notwendig ist. Stattdessen zielt die Einrichtung darauf ab, den Schülern einen bewussten Umgang mit digitalen Medien nahezubringen. So dürfen über den Schulalltag hinweg Handys nicht privat genutzt werden, was von vielen Schülern als sehr erfrischend empfunden wird. Diese Regelung gilt insbesondere für die Klassen 5 bis 8, deren Handys während der Schulzeit abgegeben werden müssen und nur in bestimmten Zeitfenstern, täglich von 20:00 bis 20:30 Uhr, wieder in Gebrauch genommen werden dürfen.

Ab Klasse 9 dürfen die Schüler ihre Handys behalten, jedoch bleibt die Nutzung in Unterricht und während der Schulzeit verboten. Bei Verstößen zieht die Schule das Handy für eine ganze Woche ein. Diese Maßnahmen haben positive Auswirkungen auf das Wohlbefinden der Schüler. Es zeigen sich mehr Ruhe in den Internatshäusern und gesunder Schlaf, was die Lernatmosphäre natürlich erheblich verbessert. Laut Lehmann ist es zudem die Verantwortung der Politik, klare Vorgaben zu schaffen. In Mecklenburg-Vorpommern wird empfohlen, dass Schüler bis Klasse 9 keine privaten Smartphones auf dem Schulgelände nutzen, doch die Bildungsministerin Simone Oldenburg gibt zu bedenken, dass verbindliche Regeln nicht vorgesehen sind. Lehmann schlug in diesem Kontext vor, dass Netzbetreiber eventuell Handys so ausstatten, dass Kinder bestimmte Apps nicht herunterladen können.

Positive Effekte eines Handyverbots

Eine aktuelle Studie der Universität Augsburg hebt nun die positiven Auswirkungen eines Handyverbots auf das soziale Klima und die Lernleistungen von Schülern hervor. Die Forschung zeigt, dass ein Verbot der Smartphones während der Schulzeit nicht nur zu einer besseren Konzentration führt, sondern auch das soziale Wohlergehen der Schüler verbessert. Lehrkräfte sind sich einig, dass sichtbare Handys die Lernprozesse empfindlich stören und sogar das Risiko von Cybermobbing erhöhen können. Hier wird deutlich, dass ein reines Handyverbot ohne pädagogische Begleitung wenig bewirken kann. Dorf und Kooperationsprojekte seien wichtig, um Schüler dazu zu bringen, verantwortungsbewusst mit technischer Ausstattung umzugehen, sagen die Forscher.

Ein Verbot könnte zudem durchaus als Sicherheitsmaßnahme, vor allem für jüngere Schüler, dienen. Es ist interessant, dass in Ländern wie Frankreich, Italien oder Großbritannien solche Verbote bereits implementiert wurden. In Deutschland, wo die Schülerleistungen laut der PISA-Studie 2022 einen Rückgang verzeichneten, wird dieses Thema zunehmens brisanter. Immer mehr Schulen beginnen darüber nachzudenken, die private Handynutzung ganz zu untersagen. Dabei ist es entscheidend, dass jede Regelung dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit folgt und die Grundrechte der Schüler respektiert.

Ein Blick auf die Zahlen

Laut der Postbank Jugend-Digitalstudie 2023 verbringen Jugendliche in Deutschland wöchentlich erstaunliche 36,9 Stunden am Smartphone, durchschnittlich über fünf Stunden täglich. 11- bis 17-Jährige erhalten mindestens 237 Benachrichtigungen pro Tag, was im Unterricht zu Ablenkungen führen kann. Eine Studie hat festgestellt, dass 24,5 Prozent der 10- bis 17-Jährigen Social-Media-Dienste riskant nutzen, was gesundheitliche Risiken birgt. Diese Zahlen unterstreichen, dass Handys im schulischen Alltag einer kritischen Betrachtung bedürfen.

Insgesamt zeigt sich, dass das Thema der Handynutzung in Schulen stark an Bedeutung zunimmt. Sowohl im Internatsgymnasium in Torgelow als auch in Studien, die sich mit der Thematik befassen, wird klar: Ein umsichtiger Umgang mit digitalen Medien und die angemessene Regelung ihrer Nutzung sind nötig, um das Lernen zu fördern und die Gesundheit der Schüler zu schützen. Am Ende besteht die Herausforderung darin, einen Weg zu finden, wie Steuerung und Kontrolle in einer zunehmend digitalisierten Welt Hand in Hand gehen können.

Für weitere Informationen zum Thema Handyverbot an Schulen empfiehlt es sich, die Artikeln bei dem Uckermark Kurier, Tagesschau und Deutsches Schulportal zu konsultieren.

Details
OrtTorgelow, Deutschland
Quellen