Karower Kreuz: Hoffnung auf ganzjährigen Bahnverkehr steigt!

Karower Kreuz: Hoffnung auf ganzjährigen Bahnverkehr steigt!
Plau am See, Deutschland - Die Diskussion um die Reaktivierung des Karower Kreuzes in Mecklenburg-Vorpommern nimmt Fahrt auf. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) und die Bürgerinitiative Südbahn setzen sich für eine dauerhafte Nutzung dieser wichtigen Bahnstrecke ein. Aktuell ist das Angebot auf einen eingeschränkten Wochenendverkehr von Ende Mai bis Mitte September beschränkt. Diese Monotonie könnte bald der Vergangenheit angehören, denn die Bundesländer MV und Brandenburg haben ein Gutachten zur Wirtschaftlichkeit des Streckennetzes in Auftrag gegeben. Laut einer Anfrage im Brandenburger Landtag soll der Nutzen die Kosten übersteigen, sofern die Ergebnisse tatsächlich mit dieser Einschätzung veröffentlicht werden soll. Die SVZ berichtet, dass dieses Gutachten eine Voraussetzung für Fördermittel des Bundes für den Ausbau der Bahninfrastruktur darstellt.
Clemens Russell, Sprecher der Bürgerinitiative, geht sogar so weit zu fordern, dass das Karower Kreuz ganzjährig in Betrieb genommen werden sollte. Er sieht hierin nicht nur eine Verbesserung der Lebensqualität, sondern auch eine umweltfreundliche Alternative zum Auto. Auf politischer Ebene ergriff MV bereits im April 2023 mit der „Mobilitätsoffensive Mecklenburg-Vorpommern“ die Initiative, um den öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) zu verbessern. Dieses Programm hat das Ziel, ein flächendeckendes Mobilitätsnetz zu schaffen, das auch abgelegene Dörfer erschließt, um den Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf Bus und Bahn zu fördern.
Mobilitätsoffensive: Schnellere Verbindungen für alle
Die Mobilitätsoffensive sieht unter anderem den Ausbau des Schienenpersonennahverkehrs vor, mit geplanten Angebotsausweitungen auf zehn Linien ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023. Dazu gehören beispielsweise mehr Züge zwischen Schwerin und Hamburg an Wochenenden sowie ein regelmäßiger Stundentakt zwischen Rostock und Graal-Müritz. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dass die Nutzung des ÖPNV attraktiver wird und damit der wachsende Anteil der Bevölkerung, der in den letzten Jahren auf Bus und Bahn umgestiegen ist, weiter anwächst.
Ein Blick auf die neuesten Zahlen zeigt, dass die Fahrgastzahlen im ÖPNV seit 2022 nach einem Rückgang durch die Corona-Pandemie wieder steigen. Täglich befördern die Unternehmen des VDV etwa 26 Millionen Fahrgäste – das sind rund 18 Millionen Autofahrten weniger. Das ist ein wichtiger Schritt, um die Mobilitätswende voranzutreiben. VDV verweist auf die positive Entwicklung der Branche und den zukunftsweisenden Ansatz, den der ÖPNV verfolgt. Am 1. Mai 2023 wurde zudem das Deutschlandticket für 49 Euro monatlich eingeführt, das auch Fährverbindungen im ÖPNV umfasst.
Gemeinsam für ein besseres Verkehrssystem
Ein wichtiger Teil der Mobilitätsoffensive ist die Einführung eines landesweiten Busnetzes und eines einheitlichen Rufbussystems, das für die letzte Meile ab Januar 2024 realisiert werden soll. Hierbei sollen hochwertige Taktverkehre und neue umstiegsfreie Busverbindungen geschaffen werden. Reinhard Meyer, Wirtschafts- und Verkehrsminister von MV, betonte bereits im April, dass diese Schritte notwendig sind, um den Umstieg auf Bus und Bahn zu erleichtern und die Infrastruktur entsprechend zu modernisieren.
Mit diesen Maßnahmen und der Unterstützung durch Fördermittel könnte das Karower Kreuz bald nicht nur eine Attraktion für die Region, sondern auch ein zentraler Baustein in einem funktionierenden Verkehrsnetz in Mecklenburg-Vorpommern werden. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass auch die Bundesebene gefordert ist, den Anteil am ÖPNV-Budget zu erhöhen, damit die vorliegenden Pläne erfolgreich umgesetzt werden können.
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Ort | Plau am See, Deutschland |
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