Streik bei Nestlé in Schwerin: Lohnforderungen der Beschäftigten eskalieren!

Streik bei Nestlé in Schwerin: Lohnforderungen der Beschäftigten eskalieren!
Schwerin, Deutschland - Ein lebhaftes Treiben gibt es derzeit im Schweriner Nestlé-Werk, wo die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zu einem Warnstreik aufgerufen hat. Am Freitagnachmittag ließen etwa 70 Mitarbeiter in der Spätschicht die Arbeit ruhen, und für volle acht Stunden stand die Produktion im Kaffeekapsel-Werk still. Der Schritt wurde notwendig, nachdem die zweite Runde der Tarifverhandlungen gescheitert war und es in den Verhandlungen um dringend benötigte Lohnerhöhungen geht. Mitarbeiter fordern konkret 250 Euro mehr pro Monat bei einer Laufzeit von einem Jahr, um die Lohnlücke zwischen Ost und West zu schließen, die sich immer weiter vergrößert.
Diese Probleme sind nicht neu. Laut einem Bericht von NDR wurden in ähnlichen Betrieben im Westen eine Lohnerhöhung von 3 Prozent vereinbart. Im Gegensatz dazu haben die Arbeitgeber in dieser Region nur Lohnsteigerungen von 2,6 Prozent für dieses Jahr sowie 2,3 Prozent für das nächste Jahr angeboten. Die NGG hat deshalb flächendeckende Streiks in der Ernährungsindustrie in Mecklenburg-Vorpommern angekündigt, die in der kommenden Woche beginnen sollen.
Die Lohnsituation im Osten
Das Problem der Lohnschere wird immer drängender. Laut Angaben des DGB beträgt die Lohndifferenz zwischen Ost- und Westdeutschland für Vollzeitbeschäftigte aktuell 19 Prozent. Ostdeutsche arbeiten statistisch ab dem 22. Oktober eines Jahres rechnerisch unbezahlt, da in diesem Zeitraum ihr Gehalt im Vergleich zum westdeutschen Durchschnitt nicht ausreicht.
Aktuell verdienen Beschäftigte im Osten im Durchschnitt 3.563,04 Euro brutto pro Monat, während im Westen dieses Gehalt bei etwa 4.401,50 Euro liegt. Der DGB hebt hervor, dass die Wirtschaft in Ostdeutschland in den letzten Jahren stärker gewachsen ist, die Arbeitnehmer hiervon aber nur unterdurchschnittlich profitieren. Auch die Tarifbindung, die dafür sorgen könnte, dass die Löhne steigen, ist im Osten mit nur 44 Prozent der Beschäftigten nur halb so stark wie im Westen. Dies zeigt, wie wichtig die politischen Forderungen nach mehr Tarifverträgen sind, um die Löhne zu erhöhen.
Die nächste Verhandlungsrunde findet bereits am kommenden Montag, dem 15. Juni, statt. Die Arbeitnehmervertreter sind optimistisch, dass es in der bevorstehenden Sitzung zu einer Lösung kommen wird. Es bleibt abzuwarten, ob der Druck der Streiks ausreicht, um die Arbeitnehmerforderungen durchzusetzen und die Lohnlücke endlich zu schließen.
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Ort | Schwerin, Deutschland |
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