Der große Schwof: Unentdeckte Feierkultur der DDR in Neubrandenburg!

Erleben Sie die Ausstellung „Der große Schwof“ in Neubrandenburg, die die Feierkultur der DDR mit über 250 Fotografien würdigt.
Erleben Sie die Ausstellung „Der große Schwof“ in Neubrandenburg, die die Feierkultur der DDR mit über 250 Fotografien würdigt. (Symbolbild/MMV)

Der große Schwof: Unentdeckte Feierkultur der DDR in Neubrandenburg!

Neubrandenburg, Deutschland - Die Kunstsammlung Neubrandenburg wird ab dem 22. Juni 2025 zur Bühne für eine einzigartige Ausstellung, die Erinnerungen an das Leben in der DDR auf lebendige Weise aufleben lässt. Unter dem Titel „Der große Schwof. Feste feiern im Osten“ zeigt die Ausstellung über 250 Fotografien, die das Feiern und die Geselligkeit in der ehemaligen DDR dokumentieren. Diese Präsentation gilt als eine der bedeutendsten Ausstellungen des Jahres und zeigt, wie das Feiern eine wichtige Rolle im Alltagsleben der Menschen spielte. Die Besucher haben bis zum 7. September die Möglichkeit, die Ausstellung zu erkunden, die von Mittwoch bis Sonntag, jeweils zwischen 10 und 17 Uhr, geöffnet ist. Laut nordkurier.de ist Neubrandenburg die letzte Station dieser Wanderausstellung, die zuvor auch in Jena, Brandenburg und Rostock zu sehen war.

An den Bildern, die zahlreiche Feierlichkeiten wie Dorffeste, Punk-Partys, Fasching und sogar Miss-Wahlen zeigen, können sich besonders die Besucher aus den alten Bundesländern erfreuen: Viele sind überrascht über die facettenreiche Darstellung der DDR, die oft abseits der gängigen Klischees liegt. Die Kuratorin Petra Göllnitz hat dafür Zeitzeugnisse von 31 Fotografen zusammengestellt, wobei der Fokus auf Werken aus den 1980er Jahren liegt. Diese Fotografen sind größtenteils Absolventen der renommierten Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst und haben oft ohne feste Anstellung gearbeitet, was die Schaffensvielfalt und den künstlerischen Ausdruck in der DDR umso bemerkenswerter macht.

Einblicke in die Alltagskultur

Die Ausstellung zielt darauf ab, durch die gezeigten Fotografien die bunte Seite des Alltags in der DDR zu bewahren und jüngeren Generationen Zugang zu diesen Erinnerungen zu geben. Göllnitz hebt die gesellschaftliche Funktion des Feierns hervor: Es diente als Ventil für aufgestaute Energien und Ausdruck von Geselligkeit und Unbeschwertheit. In einem kulturellen Raum, der oft von Einschränkungen geprägt war, bot das Feiern den Menschen Freiräume, um sich zu treffen, zu tanzen und zu trinken — den sogenannten „Schwof“ zu genießen, wie die Veranstalter die gemeinsame Freude am Feiern beschreiben, wie auch auf-nach-mv.de bemerkt.

Kulturelle Veranstaltungen in der DDR waren besonders wegen ihrer Erschwinglichkeit beliebt. Während die allgemeine Kunstszene stark von staatlichen Vorgaben geprägt war, schöpften viele Künstler ihre Kreativität gerade in den subkulturellen Bewegungen der 1980er Jahre aus, die sich gegen das SED-Regime wandten. Diese Spannungen und der damit verbundene kreative Ausdruck finden sich auch in den Fotografien der Ausstellung wieder, wie der Wikipedia-Artikel zur Kultur in der DDR erläutert.

Begleitprogramm und Führungen

Begleitend zu der Ausstellung wird ein umfassendes Programm angeboten, das Gespräche und Führungen zu vielfältigen Themen umfasst. Dabei stehen unter anderem Aspekte wie Erotik und Punk in der DDR im Mittelpunkt der Diskussionen. Diese Veranstaltungen bieten eine gute Möglichkeit, noch tiefer in die Materie einzutauchen und mehr über die Hintergründe der gezeigten Fotografien zu erfahren.

Die Kunstsammlung Neubrandenburg lädt alle Interessierten herzlich ein, sich auf eine Zeitreise in die Vergangenheit zu begeben und die Erinnerungen an das Feiern und die Kultur in der DDR zu erkunden. Das vielfältige Angebot der Ausstellung und die begleitenden Programme versprechen, alle zu begeistern, die mehr über diese spannende Epoche erfahren möchten.

Details
OrtNeubrandenburg, Deutschland
Quellen