Nach 30 Jahren: Ehemalige DDR-Fußballer feiern emotionales Wiedersehen!

Uwe Sullies und seine Teamkollegen feierten nach 50 Jahren ein Wiedersehen in Neubrandenburg, um Erinnerungen an die DDR-Spartakiade 1975 zu teilen.
Uwe Sullies und seine Teamkollegen feierten nach 50 Jahren ein Wiedersehen in Neubrandenburg, um Erinnerungen an die DDR-Spartakiade 1975 zu teilen. (Symbolbild/MMV)

Nach 30 Jahren: Ehemalige DDR-Fußballer feiern emotionales Wiedersehen!

Stavenhagen, Deutschland - Nach 50 Jahren des Wartens trafen sich die ehemaligen Fußballer der Neubrandenburger Bezirksauswahl zu einem herzlichen Wiedersehen. Uwe Sullies und seine einstigen Mitstreiter wollten ihre Erinnerungen an die DDR-Spartakiade von 1975 aufleben lassen. Die letzte Zusammenkunft fand bereits 1995 statt, und seitdem hatten sich ihre Wege im markanten Fußball- und Lebensspiel oft getrennt. Doch an diesem Tag, dem 24. Juni 2025, war alles anders und die nostalgischen Erinnerungen an vergangene Zeiten wurden hochgehalten.

Uwe Sullies hatte ein ganzes Jahr damit verbracht, alte Teamkollegen ausfindig zu machen, und schaffte es, 11 von 17 Spielern zu erreichen. Zehn von ihnen fanden sich im Neubrandenburger Konsulat ein, bereit, die gemeinsamen Erlebnisse von damals zu teilen. „Ich erinnere mich besonders an das Qualifikations-Rückspiel gegen Rostock, wo ich den Ausgleich zum 1:1 erzielte“, erzählt Sullies. Die Neubrandenburger Auswahl hatte sich damals für das Finale in Berlin qualifiziert, musste sich jedoch im entscheidenden Spiel gegen Karl-Marx-Stadt mit 1:2 geschlagen geben. Sullies ist fest überzeugt, dass der entscheidende Elfmeter, der zu dem Verlust führte, unberechtigt war, und erinnert sich noch gut, dass der Schiedsrichter Bernd Heynemann später in der Bundesliga pfeifen würde.

Spartakiade und ihre Bedeutung

Die Spartakiade war mehr als nur ein Sportereignis; es war ein Schaufenster für den ostdeutschen Sport und ein jährlicher Höhepunkt in der DDR. Von 1966 bis 1989 fanden eine Reihe von Spartakiaden statt, die die besten Talente des Landes in zahlreichen Disziplinen zusammenbrachten. Sullies und seine Mannschaftskameraden repräsentierten ihr Bezirk in einem Umfeld, das von politischen Einflüssen geprägt war. Die Spartakiade von 1975 war Teil dieser Tradition und wurde von einem starken Teamgeist und dem Willen zur Leistung getragen. Davon kann auch die Statistik aller Bezirks- und Kreis-Kinder- und Jugendspartakiaden von 1965 bis 1989 erzählen, die den sportlichen Geist der DDR widerspiegelte. Diese Erfolge blieben über die Jahre im Gedächtnis und prägten die Sportidentität dieser Region nachhaltig.

Nach der 1975er Spartakiade verloren viele Spieler den Kontakt zueinander, da zahlreiche von ihnen in den Westen gingen. Sullies‘ eigene aktive Laufbahn wurde bereits nach 17 Jahren aufgrund einer Operation beendet. Dennoch blieb er dem Fußball treu und wurde in der Folge Nachwuchstrainer in Anklam und Neubrandenburg.

Ein neues Kapitel

Das Wiedersehen dieser Fußballer hat nicht nur nostalgische Gefühle geweckt, sondern auch den Wunsch, die Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. Die Sportfreunde haben beschlossen, sich nun alle fünf Jahre zu treffen, um die Vergangenheit lebendig zu halten und die Freundschaften, die durch den Sport entstanden sind, zu pflegen. Der lange Weg bis zu diesem Treffen zeigt, dass selbst nach Jahrzehnten alte Bande nicht vergehen, sondern immer wieder neu geknüpft werden können.

Die Berliner Mauer mag gefallen sein, doch die Erinnerungen an die Fußballgeschichte der DDR leben in den Herzen solcher Sportler weiter. So bleibt zu hoffen, dass das nächste Treffen nicht wieder 30 Jahre auf sich warten lässt. Uwe Sullies und seine ehemaligen Teamkameraden haben mit ihrem Engagement ein gutes Beispiel dafür gegeben, wie man die Vergangenheit ehren kann, während man in die Zukunft blickt. Schließlich sind es nicht nur die Ergebnisse auf dem Platz, die zählen, sondern auch die Freundschaften und die Erlebnisse, die man miteinander teilt.

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OrtStavenhagen, Deutschland
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