Gegner der AfD demonstrieren: Flaggen am Bützower Bahnhof sorgen für Aufruhr!

Gegner der AfD demonstrieren: Flaggen am Bützower Bahnhof sorgen für Aufruhr!
Bützow, Deutschland - Der historische Bahnhof in Bützow erlebt derzeit aufsehenerregende Zeiten. Es sind nicht etwa die Reisenden, die für Wirbel sorgen, sondern drei Fahnen der AfD, die seit einigen Tagen auf dem Dach des Bahnhofs wehen. Diese Aktion hat in der Kleinstadt im Landkreis Rostock eine breite Diskussion ausgelöst, die weit über die Stadtgrenzen hinaus reicht. Wie Katapult MV berichtet, bezeichnete der AfD-Landtagsabgeordnete Martin Schmidt Bützow sogar als „erobert“.
Am Freitag war die Mahnwache des Bündnisses Buntes Land ein klares Zeichen gegen diese provokante politische Symbolik. Rund 150 Menschen kamen vor dem Bahnhof zusammen, darunter Mitglieder der SPD und die Initiative „Omas gegen Rechts“. Sie wollten ein deutliches Signal setzen und verdeutlichen, dass eine „Eroberung“ der Stadt durch extrem politische Kräfte nicht hingenommen wird. Mehrere Redner, darunter Konstantin Schulz vom Bündnis Buntes Land, warnten vor den Machtfantasien der AfD.
Gemeinsame Proteste und Drohungen
Währenddessen versammelten sich zeitgleich rund 50 Personen, die mutmaßlich dem rechtsextremen Spektrum angehören, am Bahnhof. Die Polizei, die mit 11 Beamten der Inspektion Güstrow und 12 Bundespolizisten vor Ort war, wertete diese unangemeldete Zusammenkunft nicht als Versammlung, da ihr kein „Versammlungscharakter“ zugeschrieben wurde. Diese Gruppe, die sich selbst als „Bützower Jungs“ bezeichnet, sorgte nicht nur für Provokationen, sondern kam es zu Handgreiflichkeiten gegen einen Journalisten. Nur durch das beherzte Eingreifen der Polizei blieb eine Eskalation der Situation aus.
Der Inhaber des Bahnhofs, Poppe Gerken, hatte das Hissen der Fahnen zunächst genehmigt, war jedoch nicht über das Video und dessen Inhalt informiert. Er erhielt bereits Angebote der AfD für den Kauf des Bahnhofsgebäudes. Bürgermeister Christian Grüschow (parteilos) distanzierte sich von dieser politischen Vereinnahmung und betonte, dass der Bahnhof ein Ort der Offenheit und Vielfalt sei, wie auch NDR schildert.
Ein Ort der Diversität?
Ein Bützower Bürger brachte es auf den Punkt: Der Bahnhof solle ein Symbol für Offenheit und Vielfalt sein. Philipp da Cunha von der SPD forderte ebenfalls die Entfernung extremistischer Symbole und stellte klar, dass solche Fahnen nicht die Werte repräsentieren, für die die Stadt steht. Der Protest spiegelte nicht nur die lokalpolitischen Spannungen wider, sondern war auch ein kleiner Teil eines gesamtdeutschen Phänomens, in dem der Rechtsextremismus in den letzten Jahrzehnten immer wieder Aufwind erhielt. Laut dem Bundeszentrale für politische Bildung zeigt sich, dass die AfD zunehmend das rechtsextreme Wählerpotential anzieht und der subkulturelle Rechtsextremismus weiterhin hochmilitant bleibt.
Die Klimata ändern sich nicht nur in der Natur, sondern auch in der Gesellschaft. In Bützow ist das Thema Vielfalt omnipräsent und es bleibt abzuwarten, welche Entwicklungen die nächsten Wochen mit sich bringen werden. Der Einfluss von extremen politischen Ansichten darf nicht unterschätzt werden, und die Antworten der Bürger vor Ort scheinen nur der Anfang eines größeren Dialogs über die Werte unserer Gesellschaft zu sein.
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Ort | Bützow, Deutschland |
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