Digitalisierung in Deutschland: Chance oder Überforderung für alle?

Digitalisierung in Deutschland: Chance oder Überforderung für alle?
Rostock, Deutschland - Was geht in der digitalen Welt? Anlässlich des heutigen Digitaltags wird die übergreifende Frage nach der digitalen Teilhabe in Deutschland beleuchtet. Laut der Initiative „Digital für alle“ zeigt eine aktuelle Studie, dass 86 Prozent der Befragten die Digitalisierung grundsätzlich positiv sehen. Bei der Erhebung wurden 1.004 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ab 16 Jahren befragt, und die Ergebnisse sind vielschichtig und spannend. So empfinden 85 Prozent der Teilnehmer:innen digitale Technologien als Erleichterung im Alltag, während gleichzeitig 61 Prozent eine gesamtgesellschaftliche Diskussion über Künstliche Intelligenz (KI) fordern, die im Fokus der digitalen Dispute steht. Diese Daten findet man unter anderem auf der Seite von Rathaus Rostock.
Doch nicht alles ist rosig in der digitalen Landschaft. Eine bemerkenswerte Minderheit, nämlich 40 Prozent, fühlt sich von digitalen Technologien überfordert. Insbesondere ältere Menschen empfinden häufig Schwierigkeiten im Umgang mit neuen Technologien, was besonders im Hinblick auf Datenschutzbedenken und technische Wissenslücken aufschließt. 70 Prozent der Befragten geben an, aus Sorge um die Datensicherheit auf digitale Geräte zu verzichten
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Künstliche Intelligenz: Chance oder Risiko?
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie ist die ambivalente Wahrnehmung von Künstlicher Intelligenz. Während 75 Prozent der Bundesbürger KI als Chance für die Gesellschaft betrachten, sehen 24 Prozent sie als Gefahr. Auf die Frage, ob sie mehr über Künstliche Intelligenz lernen möchten, antworteten 49 Prozent mit Ja. Diese Erkenntnisse stehen im Einklang mit dem allgemeinen Trend, dass ein breiter Zugang zu Bildung und Wissen für die digitale Teilhabe als wertvoll erachtet wird. So sind immerhin 74 Prozent der Teilnehmer:innen der Meinung, dass Digitalisierung den Zugang zu Lernangeboten verbessert.
Jedoch gibt es auch hier einige Sorgen. 63 Prozent der Befragten sehen Deutschland als digital gespalten. Diese Wahrnehmung hat im Vergleich zu den Vorjahren zugenommen; 2023 lag dieser Wert noch bei 60 Prozent. Auch die Altersverteilung zeigt, dass jüngere Menschen weniger häufig das Gefühl haben, der Digitalisierung nicht folgen zu können. Bei den 30- bis 49-Jährigen berichten beispielsweise 33 Prozent von Überforderung, während der Anteil bei den 65-jährigen und älteren Personengruppen mit 66 Prozent deutlich höher ist, wie auf der Seite von Bitkom zu lesen ist.
Tempo der Digitalisierung im Fokus
Besonders ins Auge sticht, dass 59 Prozent der Befragten das Tempo der Digitalisierung als zu langsam empfinden. Dies scheint in krassem Gegensatz zu den 22 Prozent, die es als zu schnell erachten. Diese Diskrepanz wirft die Frage auf, ob es an der nötigen Bildung und dem technischen Verständnis para- oder postdigitaler Generationen mangelt. Mehr als die Hälfte der Befragten, 57 Prozent, ist zudem der Meinung, dass alle die Möglichkeit haben sollten, mit KI vertraut zu werden.
Die Initiative „Digital für alle“ zielt darauf ab, die digitale Teilhabe und Kompetenzen in der Gesellschaft zu stärken. Ein Zeichen für dieses Engagement ist der bundesweite Digitaltag, der am 7. Juni 2024 stattfinden wird. Insgesamt sind rund 2.000 Aktionen geplant, von Workshops über Seminare bis hin zu Dialogen – sowohl vor Ort als auch online. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, wie auch die Ergebnisse der Studie zum Digitaltag bestätigen: Die Gesellschaft ist bereit, sich mit der digitalen Zukunft auseinanderzusetzen und den Herausforderungen zu begegnen.
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Ort | Rostock, Deutschland |
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