Ostsee-Chaos: Fähre Berlin stoppt mit 500 Passagieren vor Dänemark!

Ungewöhnlicher Vorfall: Hybridfähre „Berlin“ setzt auf der Route von Rostock nach Gedser wegen technischer Probleme um. 500 Passagiere betroffen.
Ungewöhnlicher Vorfall: Hybridfähre „Berlin“ setzt auf der Route von Rostock nach Gedser wegen technischer Probleme um. 500 Passagiere betroffen. (Symbolbild/MMV)

Ostsee-Chaos: Fähre Berlin stoppt mit 500 Passagieren vor Dänemark!

Rostock, Deutschland - Ein unerwartetes Abenteuer erlebten rund 500 Passagiere der Hybridfähre „Berlin“, die am 15. Juni 2025 auf der Route von Rostock nach Gedser unterwegs war. Kurz vor der Ankunft in Dänemark musste die Fähre aufgrund eines mechanischen Defekts abrupt umkehren. Der Kapitän Jörg Ellner schilderte, dass die Fähre nur 20 Meter vom dänischen Hafen entfernt war, als sie zu diesem Schritt gezwungen wurde. Ein defekter Sicherungsstift am Bugvisier sorgte dafür, dass die Fähre nicht entladen werden konnte, da sie nicht rückwärts im Hafen anlegen konnte. Hierbei versicherte Scandlines-Sprecherin Anette Ustrup Svendsen, dass die Sicherheit der Passagiere stets gewährleistet war, auch wenn die Situation für viele zur Geduldsprobe wurde.

Die Rückfahrt zur deutschen Küste nahm etwa zwei Stunden in Anspruch, sodass die Fähre gegen 13:15 Uhr in Rostock anlegte. Dort wurde sie, etwas unsortiert, mit dem Heck zuerst festgemacht – eine ungewohnte Situation, die dazu führte, dass die ersten Autos im Rückwärtsgang von Bord fahren mussten. Viele Passagiere mussten während dieser Zeit auf dem Autodeck ausharren, wobei man ihnen versprach, sie mit Essen und Getränken zu versorgen.

Gemischte Reaktionen unter den Passagieren

Regina Jahr, eine der Reisenden, äußerte sich zu den unterschiedlichen Reaktionen an Bord: Während einige die unerwartete Wendung ihres Reisens als kleines Abenteuer ansahen, waren andere verzweifelt und ärgerten sich über die unklare Informationslage. Das Warten auf dem autoverladenen Deck stellte sich als belastend heraus, da viele Passagiere mehr als eine Stunde ohne Informationen über die Situation auskommen mussten. Unterdessen ging die Crew von Auto zu Auto, um die Passagiere auf dem Laufenden zu halten, da die Lautsprecherdurchsagen nicht überall ankamen.

Die Verletzung der Fahrpläne führte dazu, dass die Fähre „Copenhagen“, das Schwesterschiff der „Berlin“, die letzten Restpassagiere übernahm, was jedoch wegen der hohen Auslastung nicht für alle eine angenehme Lösung war. Die Situation, in der die „Copenhagen“ bereits voll ausgelastet war, führte zu einer Verspätung von insgesamt sieben Stunden. Passagiere haben jedoch Anspruch auf Erstattungen und Entschädigungen, wenn Fahrten ausfallen oder sich verspäten, wie der ADAC erklärt.

Was bedeutet das für die Reisenden?

Passagiere, deren Reise erheblich gestört wurde, sollten sich über ihre Rechte informieren. Bei Verspätungen ab einer Stunde haben sie Anspruch auf Erstattung ihres Fahrpreises oder die Möglichkeit, mit einem anderen Schiff zu fahren. Das Fahrgastrechte-Gesetz sieht zudem vor, dass die Fährgesellschaft kostenloses Essen oder Getränke anbieten muss, um solche unerfreulichen Erlebnisse etwas erträglicher zu gestalten. In diesem Fall setzte die Crew alles daran, die Passagiere bestmöglich zu versorgen und die Wartezeit so angenehm wie möglich zu gestalten.

Die „Berlin“ selbst, ein modernes Schiff mit einem Hybrid-Antriebssystem, wurde 2016 in Dienst gestellt und hat eine Kapazität von ungefähr 1.300 Passagieren sowie 460 Pkw und 100 Lkw. Techniker reparierten die Fähre über Nacht, und ab dem darauffolgenden Sonntag soll sie wieder planmäßig fahren, wie berichtet wird. Das Unternehmen hat die Situation ernst genommen und vorausschauend gehandelt, um weiteren Unannehmlichkeiten vorzubeugen.

In den kommenden Tagen wird sich zeigen, wie die Passagiere mit den unerwarteten Umständen umgehen. Für die Reiselustigen bleibt die Ostsee allerdings auch weiterhin ein beliebtes Ziel, trotz der manchmal unvorhersehbaren Herausforderungen, die eine Fährfahrt mit sich bringen kann.

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OrtRostock, Deutschland
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