Seenotretter retten polnische Crew: Sturm sorgt für dramatische Lage vor Rügen!

Seenotretter retten polnische Crew: Sturm sorgt für dramatische Lage vor Rügen!
Glowe, Deutschland - Ein aufregender Zwischenfall ereignete sich am gestrigen Abend vor der Nordküste Rügens, als ein 16 Meter langer polnischer Zweimaster in Seenot geriet. Um 18:58 Uhr erhielt die Rettungsleitstelle See in Bremen eine dringende Meldung über das havarierte Schiff. Mit einem starken Wind von bis zu acht Beaufort, Böen bis 74 km/h und einer Wellenhöhe von über zwei Metern kämpfte die Besatzung mit zahlreichen Schwierigkeiten, da immer wieder Wasser ins Boot schwappte, welches die Crew nicht mehr abpumpen konnte. Die Maschinerie des Kutters fiel aus, was die Lage zusätzlich erschwerte, sodass die Männer und Frauen versuchten, unter Segeln die knapp zwei Seemeilen bis zur Sicherheit nach Rügen zu erreichen, jedoch ohne Erfolg. Die Polizei wurde auf die prekäre Lage aufmerksam und führte diverse Einsatzmaßnahmen durch.
Die Besatzung bestand aus acht Personen, unter ihnen mehrere Kinder und ein medizinisch hilfsbedürftiges Crewmitglied. Ihr Kontakt zur Außenwelt war stark eingeschränkt, denn die Mobilfunkverbindung brach immer wieder ab. Es war ungeklärt, wieso die Crew trotz der Sturmankündigung auf See war. Dank der zügigen Alarmierung konnte die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) schnell eingreifen. Zwei Rettungseinheiten, das Seenotrettungsboot KURT HOFFMANN und der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE, wurden sofort nach dem Havaristen entsandt. Sie machten schnell Kurs auf das havarierte Schiff, wobei sich auch andere Schiffe, darunter ein Forschungsschiff des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde, in Bewegung setzten, um zu helfen.
Rettung unter schwierigsten Bedingungen
Gegen 20:15 Uhr kam es zu einem unverhofften Glücksmoment. Das Forschungsschiff „Elisabeth Mann Borgese“ sichtete den Segelkutter und leitete die Rettungsaktion ein. Der Seenotrettungskreuzer HARRO KOEBKE erreichte den Havaristen und ging mit dem Tochterboot NOTARIUS längsseits. Währenddessen bot das Schiff „Arkona“ dem Zweimaster Windschutz, ein wichtiger Vorteil bei diesen rauen Bedingungen.
Die erfahrenen Seenotretter konnten das Wasser aus dem Segelkutter lenzen und halfen einem jungen Mann, der unterkühlt und seekrank war. Diese Rettungsaktionen zeugen von der hervorragenden Ausbildung und dem unermüdlichen Einsatz der DGzRS. Der versorgte Patient wurde schließlich nach Glowe gebracht, wo im Hafen bereits ein Rettungswagen wartete.
Ein sicheres Ende
Nach diesen intensiv erlebten Stunden, die für alle Beteiligten eine Herausforderung darstellten, konnte der Havarist schließlich um 1:30 Uhr sicher im Hafen von Glowe festmachen. Die HARRO KOEBKE begleitete das Schiff auf dem letzten Stück seines Weges. Es ist ein beruhigendes Gefühl zu wissen, dass die Helfer der DGzRS immer zur Stelle sind, wenn Menschen in Not geraten. Diese Episode erinnert uns daran, wie wichtig es ist, vorsichtig zu sein und die Naturgewalten stets zu respektieren. Ihr Engagement und ihre Professionalität haben vielleicht in dieser Nacht einige Leben gerettet. In diesem Sinne kann man nur sagen: Gut gemacht, Seenotretter!
Für weitere Einzelheiten zu den Einsätzen der DGzRS, können Sie die Berichte auf NDR und Seenotretter nachlesen.
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Ort | Glowe, Deutschland |
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