Lärmterror an der B104: Anwohner fordern endlich echte Lösungen!
Sternberg leidet unter unerträglichem Straßenlärm; Anwohner fordern dringend Maßnahmen zur Lärmminderung und Umgehungsstraße.

Lärmterror an der B104: Anwohner fordern endlich echte Lösungen!
In Sternberg, leben die Bruchmanns, eine Familie, die an der B104 wohnt und seit Jahren unter dem unerträglichen Straßenlärm leidet. Besonders ab 5 Uhr morgens wird das Leben am Mecklenburgring zur Tortur. Die Ruhe, die sich viele wünschen, scheint in weiter Ferne. Reinhard Bruchmann berichtet, dass Holzlaster besonders laut sind, insbesondere wenn sie über Gullydeckel fahren. Ein Problem, das beim Anwohnerdialog immer wieder zur Sprache kommt.
Ein Blick auf die Zahlen untermauert das Anliegen der Anwohner: Eine Verkehrsdatenerhebung aus dem Jahr 2023 ergab, dass in 24 Stunden rund 6812 Fahrzeuge die Straße passieren, wovon 424 Lkw sind. Der Schwerverkehrsanteil von etwa 6 Prozent liegt unter dem Normalwert von 10 bis 12 Prozent für Bundesstraßen. Dennoch empfinden die Bruchmanns den Verkehr als viel zu laut. Sie betreiben seit April 1990 eine Pension und buchen häufig Zimmer vergeben an Gäste, die nicht zur durchfahrenden Straße liegen, um dem Lärm zu entkommen.
Klarer Handlungsbedarf
Die Unzufriedenheit in der Anwohnerschaft ist groß. Trotz Aufforderungen an die Stadtvertretung zum Bau einer Umgehungsstraße blieb die Antwort aus: Die Pläne wurden im November 2022 abgelehnt. Dies überrascht nicht, denn wie Bürgermeisterin Kathrin Haese betont, hat die Stadt zwar Maßnahmen ergriffen, verfügt jedoch nicht über die Kontrolle über die Bundesstraße. Auch Anträge für ein nächtliches Tempolimit blieben ohne Erfolg, da angeblich zu wenig Verkehr in der Nacht sei.
Der fehlende Lärmschutz in Sternberg macht sich besonders bemerkbar, während in benachbarten Orten wie Brüel bereits ein Tempolimit für Schwerverkehr implementiert wurde. Viele fragen sich, warum solche Maßnahmen in ihrer Stadt nicht möglich sind. Anträge für einen Kreisverkehr scheiterten an den Platzverhältnissen, und die erklärten Gründe für die Unterschiede zwischen Städten stoßen bei den Bruchmanns und ihren Nachbarn auf wenig Verständnis.
Die Zukunft im Blick
Ein weiteres Treffen mit dem Bürgerbeauftragten ist bereits in Planung, um das Thema erneut auf die Agenda zu setzen. Die Bürgermeisterin hat versprochen, das Anliegen weiterzuverfolgen. Angesichts der Statistiken zur Lärmminderung an Bundesfernstraßen, die von Seiten des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr regelmäßig veröffentlicht werden, besteht berechtigter Hoffnung auf Verbesserungen. Im Jahr 2022 flossen rund 186 Millionen Euro in die Lärmvorsorge an Bundesfernstraßen, wie die Bundesanstalt für Straßenwesen berichtet. Solche Investitionen könnten vielleicht auch bald in Sternberg spürbar werden.
Die Anwohner sind hungrig nach Veränderung und hoffen, dass ihre Stimme gehört wird. Erneute Verkehrsdatenerhebungen sind für den Winter und das Frühjahr angekündigt. Vielleicht ergibt sich ja aus diesen weiteren Gesprächen eine Lösung, mit der die Bruchmanns und ihre Nachbarn endlich die erhoffte Ruhe finden können. Die Unsicherheit bleibt, doch der Wille zur Veränderung ist spürbar.