Schwerin setzt auf Cyber-Sicherheit: 3,3 Milliarden Euro im Fokus!
Am 8.11.2025 stellt der IHK-Jahresempfang in Schwerin Cyber-Sicherheit als Schlüsselthema für die Wirtschaft vor.

Schwerin setzt auf Cyber-Sicherheit: 3,3 Milliarden Euro im Fokus!
In Schwerin fand heute der Jahresempfang der IHK statt, und mit rund 300 Gästen aus Politik, Gesellschaft und Wirtschaft war die Veranstaltung gut besucht. IHK-Präsident Matthias Belke ergriff das Wort und stellte die Cyber-Sicherheit als Herzstück der Wirtschaftsförderung in den Mittelpunkt seiner Rede. NDR berichtet, dass Belke die Notwendigkeit regionaler Kompetenzzentren, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, vehement betonte. Dabei hob er hervor, dass der Schutz nicht nur auf technischer Ebene, sondern auch beim Menschen beginnt.
Ein kritischer Punkt in seiner Ansprache war die ausbleibende Umsetzung des vielbeschworenen „Herbsts der Reformen“ auf Bundesebene. Belke forderte hier dringend Maßnahmen, um die ernstere wirtschaftliche Lage in Deutschland zu adressieren, als sie in der Politik anerkannt wird. Diese Problematik ist umso wichtiger, wenn man die bevorstehenden Investitionen in Mecklenburg-Vorpommern betrachtet, über die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig sprach. Geplant sind Ausgaben von etwa 3,3 Milliarden Euro in den kommenden beiden Haushaltsjahren, wobei rund 270 Millionen Euro in den Breitbandausbau und schnelles Internet fließen sollen.
Europäische Dimension der Cybersicherheit
Ein entscheidender Aspekt der Cybersicherheit ist die europäische Zusammenarbeit. So wurde 2021 das Europäische Kompetenzzentrum für Cybersicherheit (ECCC) in Bukarest gegründet. Es verfolgt das Ziel, die Cybersicherheit in Europa zu verbessern und eine starke Gemeinschaft zu etablieren, die strategische Autonomie der EU zu fördern und die globalen Wettbewerbsfähigkeiten der Cybersicherheitsbranche zu steigern. Der Exekutivdirektor Luca Tagliaretti führt die Geschäfte des Kompetenzzentrums, das sich mit der Entwicklung und Implementierung einer gemeinsamen strategischen Agenda für Technologien in öffentlichen und unternehmerischen Bereichen befasst, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen.
Die Aufgaben des ECCC sind vielfältig. Sie reichen von der strategischen Ausrichtung über die Sicherstellung eines Dialogs zwischen den europäischen Akteuren bis hin zu gemeinsamen Investitionen in strategische Cybersicherheitsprojekte. Dabei greifen sie auf Finanzierungsinstrumente wie die Programme „Digitales Europa“ und „Horizont Europa“ zurück. Die europäische Union hat sich damit klar zu einem starken Standpunkt in der Cyberstrategie bekannt.
In einer Zeit, in der die Gefahren für die digitale Sicherheit ständig wachsen, sind solche Initiativen entscheidend. Ob es nun um den Schutz sensibler Unternehmensdaten oder die Sicherheit der Kommunikationsinfrastruktur geht, die Anforderungen sind hoch. Die Herausforderungen betreffen nicht nur Großunternehmen, sondern vor allem die kleineren Betriebe, die oft nicht über ausreichende Ressourcen verfügen, um sich ausreichend abzusichern.
Insgesamt diskutieren die Teilnehmer in Schwerin die aktuelle Lage und die zukünftigen Schritte, um die digitale Sicherheit in Mecklenburg-Vorpommern und darüber hinaus zu stärken. Es bleibt abzuwarten, wie die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträger auf die drängenden Anfragen reagieren werden. Was sicher ist: In puncto Cybersicherheit stehen wir erst am Anfang eines langen und notwendigen Entwicklungsprozesses.