Universität Greifswald schenkt Gristow wertvolle Holzfiguren zurück!
Die Universität Greifswald übergibt am 7. Dezember 2025 zwei spätgotische Figuren an die Kirchengemeinde Gristow zurück.

Universität Greifswald schenkt Gristow wertvolle Holzfiguren zurück!
Ein bewundernswerter Moment für die Kirchengemeinde Gristow steht bevor: Die Universität Greifswald übergibt der Gemeinde zwei spätgotische Holzfiguren – eine Maria mit Kind und einen Johannes. Diese historisch wertvollen Kunstwerke stammen ursprünglich aus der Kirche in Gristow und kehren nun an ihren Ursprungsort zurück. Wie uni-greifswald.de berichtet, wird die feierliche Vorstellung der Figuren am 7. Dezember 2025, am zweiten Advent, in der Kirche von Gristow stattfinden.
Der Wunsch der Gemeinde, die Figuren zurückzuerhalten, führte zur Genehmigung der Rückgabe durch die Universität als Eigentümerin. Diese Entscheidung wurde auf Antrag der Theologischen Fakultät getroffen. Die Holzplastiken sind Teil der Victor-Schultze-Sammlung, die für ihre historischen und künstlerischen Werte bekannt ist.
Die Geschichte der Holzfiguren
Die genauen Umstände, unter denen die Figuren in den Besitz der Universität kamen, sind unklar, jedoch ist bekannt, dass sie möglicherweise bereits vor 1902 in die Sammlung aufgenommen wurden. Am Ende des 19. Jahrhunderts, genauer gesagt im Verzeichnis der Kirchengemeinde von 1902, sind die Figuren nicht mehr aufgeführt. Interessanterweise wird die Johannesfigur in der Inventar-Karte als „Apostel“ bezeichnet.
Es ist anzumerken, dass beide Werke im Laufe der Jahre an Farbfassung verloren haben und kleinere Beschädigungen aufweisen, was ihren materiellen Wert mindert. Doch das scheint keiner den Enthusiasmus der Gemeinde trüben zu können. Diese plant, die Figuren hoch an der Nordwand der Kirche zu präsentieren und somit sicherzustellen, dass sie für die Besucher sichtbar bleiben.
Victor Schultze und seine Sammlung
Werfen wir einen Blick auf die Hintergründe der Victor-Schultze-Sammlung. Victor Schultze, geboren am 13. Dezember 1851, war nicht nur ein kompetenter Theologe, sondern auch ein Pionier in der Christlichen Archäologie. Er gilt als Begründer dieses Wissenschaftsbereichs in der evangelischen Theologie. Er hat vielen wichtigen Institutionen und Forschungen in diesem Feld seinen Stempel aufgedrückt und ist auch der Grund, warum die Universität Greifswald heute eine so bemerkenswerte Sammlung mittelalterlicher und kirchlicher Kunst beherbergt. Zu den bedeutendsten Werken zählen sein Werk „Archäologische Studien über altchristliche Monumente“ (1880) und das Buch über die Katakomben.
Die Tatsache, dass die Gemeinde nun auch die dritte Figur, die momentan im Bode-Museum in Berlin ausgestellt ist, als Leihgabe erhalten kann, fügt dem Ganzen eine spannende Dimension hinzu. So könnte das ursprüngliche Ensemble wieder zusammengeführt werden, was sowohl für die Gemeinde als auch für die Kunstliebhaber von großer Bedeutung ist.
Die Kirchengemeinde Gristow lädt alle Medienvertreter herzlich ein, am 7. Dezember 2025 zwischen 10:00 und 11:00 Uhr an dem feierlichen Gottesdienst teilzunehmen. Das Comeback dieser Holzfiguren ist nicht nur eine Rückkehr von Kunst, sondern auch eine Rückkehr von Geschichten und Erinnerungen, die die Gemeinde über viele Jahrzehnte begleitet haben.