Penkun setzt Zeichen: Stolpersteine erinnern an die Täter des Naziregimes

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Penkun verlegt Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Gottesdienst und Vortrag am 9. und 7. November.

Penkun verlegt Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Gottesdienst und Vortrag am 9. und 7. November.
Penkun verlegt Stolpersteine zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus. Gottesdienst und Vortrag am 9. und 7. November.

Penkun setzt Zeichen: Stolpersteine erinnern an die Täter des Naziregimes

Penkun zeigt Herz und Gedenken

Die Stadt Penkun bereitet sich auf ein bedeutendes Ereignis vor: Am 9. November werden im Rahmen eines Gottesdienstes vier Stolpersteine für die jüdische Familie Braun und zwei für die Familie Cohn verlegt. An diesem besonderen Tag, der um 10 Uhr beginnt, setzt die evangelische Kirchengemeinde ein starkes Zeichen des Gedenkens an die von den Nationalsozialisten getöteten Mitbürger. Diana Weber aus dem Pfarramt informiert über die Verlauf dieser bewegenden Veranstaltung, die dazu dient, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und den Dialog über die dunkle Kapitel unserer Geschichte zu fördern.

Was sind Stolpersteine?

Stolpersteine sind kleine, handgefertigte Betonkuben mit Messingtäfelchen, die die Namen und Lebensdaten der Opfer der NS-Verfolgung tragen. Das ehrgeizige Projekt wurde 1992 von dem deutschen Künstler Gunter Demnig ins Leben gerufen. Stolpersteine werden dort installiert, wo die Opfer zuletzt freiwillig gelebt, gearbeitet oder studiert haben. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass bis Juni 2023 bereits über 100.000 Stolpersteine in mehreren Ländern verlegt wurden, was dieses Projekt zum größten dezentralen Mahnmal der Welt macht.

Gedenkenswürdige Geschichte in Penkun

Bereits im Mai 2022 hat die Stadt Penkun zehn Stolpersteine verlegt, jeweils fünf zu Ehren der Familien Baum und Caspary. Diese Initiative wird am 7. November durch einen Vortrag über die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Penkun ergänzt. Der Vortrag findet um 18 Uhr im Pfarrhaus statt und wird dazu beitragen, das Bewusstsein für die lokale Geschichte und das Schicksal der jüdischen Bürger zu schärfen. Die Relevanz dieses Gedenkens wird durch die Tatsache untermalt, dass viele Stolpersteine nicht nur an jüdische Opfer erinnern, sondern auch an andere von den Nazis verfolgte Gruppen, wie Sinti, Roma und Homosexuelle.

Ein bundesweites Phänomen

Kürzlich haben viele Städte, wie Potsdam und Berlin, ihre eigenen Stolpersteine verlegt, oft begleitet von öffentlichen Veranstaltungen und Aufrufen zur Pflege der Gedenksteine. So wird in Charlottenburg-Wilmersdorf zum Beispiel über regelmäßige Reinigungen nachgedacht, um die Steine ansehnlich zu halten. Die Web-App „Stolperclean“ bietet zudem Unterstützung bei dieser wichtigen Aufgabe, damit die Erinnerungen der Opfer stets lebendig bleiben.

Die Stiftung, die hinter dem Stolperstein-Projekt steht, ermutigt Schulen und lokale Organisationen dazu, diese Steine zu erforschen und aktiv Gedenkveranstaltungen zu planen. Über emotionalen Diskussionen und Teilnahmen haben die Stolpersteine nicht nur in den Herzen der Menschen einen Platz gefunden, sondern haben auch in den Medien großen Anklang gefunden.

Ein lebendiges Erinnern in Penkun

In Penkun möchte man keinen jüdischen Mitbürger in Vergessenheit geraten lassen. Das Engagement der evangelischen Kirche und das bevorstehende Gedenken sind Beispiele für den Willen der Stadt, die Erinnerungen an die dunkle Zeit lebendig zu halten und den Opfern einen angemessenen Platz in der Geschichte zu geben. Der Weg zur Versöhnung und das Bewusstsein für die Vergangenheit sind entscheidend, um den Frieden in der Gesellschaft zu fördern.

Das Gedenken in dieser Form stärkt nicht nur die Gemeinschaft, sondern lädt auch zukünftige Generationen ein, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Kommen Sie vorbei und nehmen Sie an den Veranstaltungen teil – denn es ist wichtig, dass wir nie vergessen!