Brand-Katastrophe in Bresegard: 10.000 Hühner verenden!

Verheerender Brand in Bresegard, Ludwigslust-Parchim: Rund 10.000 Hühner verenden, Kritik an Tierschutz und Brandschutzmaßnahmen.
Verheerender Brand in Bresegard, Ludwigslust-Parchim: Rund 10.000 Hühner verenden, Kritik an Tierschutz und Brandschutzmaßnahmen. (Symbolbild/MMV)

Brand-Katastrophe in Bresegard: 10.000 Hühner verenden!

Bresegard, Deutschland - Am Montag, den 8. Juli 2025, kam es zu einem verheerenden Brand in einem Geflügelstall in Bresegard, Landkreis Ludwigslust-Parchim, bei dem etwa 10.000 Hühner ihr Leben verloren. Die genaue Brandursache ist derzeit noch unklar, jedoch geht die Polizei von fahrlässiger Brandstiftung aus. Bei den Löscharbeiten waren über 90 Feuerwehrkräfte im Einsatz, die bis in die Abendstunden gegen die Flammen kämpften und massive Rauchentwicklung zu verzeichnen hatten, die kilometerweit sichtbar war. Anwohner wurden aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten, um sich vor dem Rauch zu schützen. Der geschätzte Schaden beläuft sich auf rund eine Million Euro, wie NDR berichtet.

Die Kritik an den Zuständen in der Tierhaltung kommt nicht von ungefähr. Die Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ beschreibt das Ereignis als Beispiel für ein „systematisches Versagen“ in der Tierhaltung. Auch die Grünen im Landtag fordern eine Nachrüstung älterer Stallanlagen, um solche Katastrophen in Zukunft zu verhindern. Die Linken-Bundestagsfraktion verweist auf einen ähnlichen Großbrand in Alt Tellin vor vier Jahren, bei dem 50.000 Schweine verendeten, und bemängelt die mangelnden baurechtlichen Änderungen seitdem. Stallbrände sind ein wiederkehrendes Problem in Deutschland, bei dem jährlich über hunderttausend Tiere ums Leben kommen, wie die Albert Schweitzer Stiftung erklärt.

Strukturelle Probleme in der Tierhaltung

Die Ursachen für Stallbrände sind vielfältig und reichen von technischen Defekten bis hin zu hochsommerlicher Hitze. Insbesondere in der modernen und kostengünstigen Massenhaltung wird der Brandschutz oft nicht ausreichend berücksichtigt. Dies führt dazu, dass über 3.000 Schadensereignisse jährlich in Tierhaltungsanlagen registriert werden. Laut dem Experten Stefan Stein, der Daten zu Bränden und Havarien sammelt, könnten viele Brände durch regelmäßige Wartungsarbeiten und eine sichere Lagerung entzündbarer Materialien verhindert werden. Zu den größten Problemen zählen die baulichen Mängel und die fehlende Nutzung von Brandmeldeanlagen, die eine frühzeitige Alarmierung ermöglichen könnten, wie Tierrechte berichtet.

Die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung verlangt, Gesundheitsgefährdungen für die Tiere auszuschließen; dennoch zeigt die Realität, dass viele Maßnahmen als unrentabel angesehen werden und so nicht umgesetzt werden. Politische Maßnahmen zur Verbesserung des Brandschutzes sind oft langsam und werden von den Landwirten nur zögerlich aufgenommen. Die Forderung nach einer Größenbeschränkung von Tierhaltungsanlagen aus Brandschutzgründen ist ein erster Schritt, doch es bedarf weitreichenderer Änderungen, um die Tiere nicht nur als Kostenfaktoren zu betrachten. Besonders kleinere Tierhaltungsanlagen könnten die Überlebenschancen der Tiere im Brandfall erhöhen.

Zukunftsperspektiven für den Tierschutz

Es bleibt abzuwarten, welche Konsequenzen aus dem Brand in Bresegard gezogen werden. Ein umfassendes Umdenken in der Tierhaltung ist nötig, nicht nur, um zukünftige Tragödien zu vermeiden, sondern auch um den Tierschutz ernsthaft in den Fokus zu rücken. Der Brand in Bresegard könnte ein weiterer Weckruf für die Politik sein, um die Bedingungen der Tierhaltung grundlegend zu überdenken und sicherzustellen, dass Tiere nicht in voller Abgeschiedenheit und ohne Fluchtwege gehalten werden.

Nur durch ein gutes Zusammenspiel von Gesetzgebung, verantwortungsvollem Handeln in der Landwirtschaft und einem erhöhten Bewusstsein in der Gesellschaft kann das Ziel einer tiergerechten Haltung erreicht werden.

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OrtBresegard, Deutschland
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