Ludwigslust-Parchim hat eine neue IBF-Boxweltmeisterin: Sarah Scheurich!

Ludwigslust-Parchim hat eine neue IBF-Boxweltmeisterin: Sarah Scheurich!

Ein aufregender Abend in Göppingen: Sarah Scheurich aus Ludwigslust-Parchim hat am Nikolausabend für Furore gesorgt und sich den Titel der IBF-Boxweltmeisterin im Halbschwergewicht gesichert. In einem spannenden Duell gegen die neuseeländische Titelverteidigerin Lani Daniels setzte sich die 32-Jährige nach zehn Runden einstimmig nach Punkten durch. Die Wertungen lauteten 97:93, 97:93 und 98:92, und auch wenn der Kampf hart umkämpft war, zeigte Scheurich einmal mehr, dass sie das Zeug zur Weltmeisterin hat.

Doch was macht diesen Titel so besonders für die junge Athletin? Scheurich betonte nach dem Kampf, dass sie die Situation noch nicht ganz fassen kann und Tränen der Freude liefen ihr über das Gesicht. Schließlich ist dies ihr erster Weltmeistertitel im Profitennis, und es zeichnet sich schon jetzt ab, dass ihre Leidenschaft für das Boxen seit Kindesbeinen an Früchte trägt. Bereits mit fünf Jahren begann sie ihre Karriere im Boxsport und träumte stets davon, einmal Weltmeisterin zu werden. Mit ihrem perfekten Rekord von sechs unbezwungenen Kämpfen wird sie nun in die Geschichte eingehen.

Der Weg zur Meisterschaft

Sarah Scheurich hat in ihrem bisherigen Leben bereits viele Höhen und Tiefen durchlebt. Der Weg war nicht immer einfach, dazu gehört auch ihre schwierige Situation rund um die Olympischen Spiele in Tokio, bei denen sie wegen eines Streits mit dem Amateur-Verband nicht antreten konnte. Diese Rückschläge haben sie jedoch nur stärker gemacht, wie ihr Trainer und Promoter Piergiulio Ruhe betont: „Sarah hat diesen Titel wirklich verdient.“

Besonders bemerkenswert ist, dass Scheurich sich sogar ihre geplante Hochzeit mit ihrem Freund Rudolph verschoben hat, um sich optimal auf den Kampf vorbereiten zu können. Das Fest, das ursprünglich für den 22. November in Starnberg geplant war, wird nun nachgeholt, während sie stolz den WM-Gürtel trägt und ihren Traum lebt.

Ein Meisterwerk des Frauenboxens

Im Hinblick auf den Kampf selbst lobte der Präsident des BDB, Thomas Pütz, den Auftritt der beiden Boxerinnen als Werbung fürs Frauenboxen. Gerade in einem Sport, der oft von Männern dominiert wird, ist es wichtig zu zeigen, welche Klasse und Athletik auch Frauen im Ring präsentieren können. Scheurich erwies sich als äußerst clever und nutzte ihre Reichweite optimal gegen die deutlich größere Daniels, die 14 Zentimeter mehr auf die Waage bringt. Dabei zeigte sie nicht nur Boxkunst, sondern auch Strategie.

Erstaunlicherweise hatte Lani Daniels erst im Juli bei einem Kampf gegen Boxikone Claressa Shields im Schwergewicht verloren, was sie zu einer nicht zu unterschätzenden Gegnerin machte. Dennoch ließ sich Scheurich nicht beirren und bewies einmal mehr, dass sie ihr Handwerk versteht. Die nächste Herausforderung könnte Claressa Shields sein, doch es wird wahrscheinlich sein, dass Scheurich ihren Titel zunächst in Deutschland verteidigt, so ihr Promoter.

Ein weiterer bemerkenswerter Moment des Abends war der Sieg von Temur Mamoyan, der den WBA-Gold-Gürtel im Schwergewicht errang. Die Boxszene in Deutschland zeigt sich also lebendiger denn je und Sarah Scheurich ist ohne Zweifel ein glänzender Star, der in Zukunft noch für viele Schlagzeilen sorgen wird.