Vogelgrippe im Anmarsch: Stallpflicht in MV gefordert!

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Mecklenburg-Vorpommern diskutiert Stallpflicht und Impfpflicht für Geflügel aufgrund von Vogelgrippe-Ausbrüchen und Tierschutz.

Mecklenburg-Vorpommern diskutiert Stallpflicht und Impfpflicht für Geflügel aufgrund von Vogelgrippe-Ausbrüchen und Tierschutz.
Mecklenburg-Vorpommern diskutiert Stallpflicht und Impfpflicht für Geflügel aufgrund von Vogelgrippe-Ausbrüchen und Tierschutz.

Vogelgrippe im Anmarsch: Stallpflicht in MV gefordert!

In Mecklenburg-Vorpommern wird gegenwärtig eine brisante Diskussion über die Stallpflicht für Geflügel geführt. Der Geflügelwirtschaftsverband in der Region feierte am 29. Oktober 2025 sein 35-jähriges Bestehen und stellte fest, dass der Schutz vor der Vogelgrippe (H5N1) ein zentrales Thema war. Bei dieser Gelegenheit wurden die Forderungen nach einer flächendeckenden Stallpflicht und der Entwicklung eines Impfstoffs gegen die Tierseuche laut. Über 500.000 Hühner, Enten und Gänse mussten bereits aus Sicherheitsgründen getötet werden, wovon allein 211.000 aus Mecklenburg-Vorpommern stammen, so berichtet der NDR.

Minister Till Backhaus (SPD) war als Gastredner anwesend und unterstützte die Forderungen nach einer Stallpflicht, die bereits in anderen Bundesländern wie dem Saarland und Hamburg beschlossen wurde. Im Saarland tritt die Regelung am 30. Oktober in Kraft, Hamburg folgt am 31. Oktober. Währenddessen entscheiden in Mecklenburg-Vorpommern die Landkreise über die Stallpflicht. Der Landkreis Vorpommern-Greifswald hat bereits für größere Betriebe mit 5.000 und mehr Tieren eine Stallpflicht angeordnet.

Hintergrund der Diskussion

Die Vogelgrippe breitet sich nicht nur in Mecklenburg-Vorpommern, sondern auch in anderen Teilen Deutschlands aus. Bundesweit wurden seit Anfang September 35 Vogelgrippe-Ausbrüche in kommerziellen Geflügelhaltungen registriert. Besonders betroffen sind die Bundesländer Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Zahlreiche Hühner und Gänse mussten in diesem Herbst bereits getötet werden, wobei in Vorpommern etwa 150.000 Legehennen wegen der Vogelgrippe eliminiert wurden.

Die Ausbreitung der Krankheit ist alarmierend. In Deutschland wurden Zehntausende von Nutztieren und viele Wildvögel, inklusive tausenden Kranichen, getötet. In Brandenburg beispielsweise wurden etwa 155.000 Tiere gekeult. Für die Geflügelwirtschaft ist dies ein herber finanzieller Verlust, und viele Betriebe stehen vor existenziellen Herausforderungen, sollte sich die Situation nicht bessern. Der Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft fordert daher ein bundesweites „Aufstallungsgebot“, um die Tiere besser zu schützen.

Gesundheitliche Bedenken

Die Experten sind sich einig, dass ein Überspringen des Virus vom Tier auf den Menschen eine Seltenheit ist. Dennoch wurde das Risiko für weitere Ausbrüche vom Friedrich-Loeffler-Institut als „hoch“ eingestuft, was die aktuellen Maßnahmen zur Stallpflicht umso dringlicher macht. Obwohl bis jetzt in Deutschland keine H5N1-Fälle bei Menschen bekannt sind, gibt es bei engem Kontakt mit infizierten Vögeln potenzielle Risiken.

Backhaus empfiehlt zudem, dass die einzelnen Landkreise eine individuelle Risikobewertung vornehmen sollen, um passende Maßnahmen für die jeweilige Region zu ergreifen. Während es in Deutschland noch an einer einheitlichen Regelung zur Impfung gegen die Vogelgrippe mangelt, gibt es in Frankreich bereits spezielle Impfstoffe, die dort zum Einsatz kommen.

Die Situation ist dynamisch, mit täglich neuen Meldungen und Herausforderungen für die Geflügelwirtschaft. Während die Behörden alles daran setzen, die Ausbreitung der Krankheit zu stoppen, bleibt die Geflügelhaltungsbranche gefordert, sich an die sich schnell ändernden Umstände anzupassen. Der frühzeitige und präventive Umgang mit der Vogelgrippe wird entscheidend sein, um die Tierhaltung in der Region zu sichern.

Weitere Informationen über die aktuelle Situation zur Vogelgrippe in Deutschland können in den Berichten von NDR, Tagesschau und ZDF nachgelesen werden.