Wismarer Hochbrücke: Wer bezahlt den millionenschweren Neubau?

Die Planung für die Wismarer Hochbrücke nimmt Fahrt auf: Kosten, Finanzierung und aktuelle Entwicklungen im Überblick.
Die Planung für die Wismarer Hochbrücke nimmt Fahrt auf: Kosten, Finanzierung und aktuelle Entwicklungen im Überblick. (Symbolbild/MMV)

Wismarer Hochbrücke: Wer bezahlt den millionenschweren Neubau?

Wismar, Deutschland - Die Planungen für den Neubau der Wismarer Hochbrücke nehmen Fahrt auf. Nachdem die Brücke in der Vergangenheit zahlreiche Überprüfungen überstanden hat, ist die Zukunft nun ungewiss. Jährlich wird die Struktur auf Veränderungen kontrolliert, doch aufgrund ihres Alters und des Gutachtens aus dem Jahr 1970 gilt sie als die marodeste Brücke des Landes. Laut den Untersuchungen wird die Brücke nur bis zum Jahr 2032 tragfähig sein. In dieser Zeit läuft das Planfeststellungsverfahren für den Ersatzneubau.

Mit geschätzten Baukosten von 23 Millionen Euro stellt sich jedoch die Frage: Wer finanziert den Neubau? Die Brücke wird als Landesstraße klassifiziert, wodurch die Verantwortung für den Neubau offiziell beim Land Mecklenburg-Vorpommern liegt. Dennoch fordert das Landesstraßenbauamt, dass die Stadt Wismar sich an den Kosten für den Gehweg beteiligt. Bürgermeister Thomas Beyer (SPD) betont, dass in den aktuellen Gesprächen Klärungsbedarf bestehe und es wichtig sei, die Stadt nicht mit finanziellen Verpflichtungen zu belasten, die nicht deren Aufgabe sind. Einigkeit über die konkreten Kostenanteile ist dringend notwendig.

Beteiligung der Bahn

Ein Aspekt, der bei der Kostenverteilung berücksichtigt werden muss, ist das Eisenbahnkreuzungsgesetz. Es verpflichtet die Deutsche Bahn zur Mitfinanzierung von Bauarbeiten unter Brücken, unter denen sich Bahnlinien befinden. In diesem Fall verläuft unter der Wismarer Hochbrücke die Bahnlinie zwischen Wismar und Berlin. Deshalb sind die laufenden Verhandlungen zwischen dem Landesstraßenbauamt und der Deutschen Bahn entscheidend, um eine faire Kostenverteilung zu erreichen.

Aktuell läuft das Planfeststellungsverfahren für den Neubau, die Unterlagen werden im Rahmen eines öffentlichen Anhörungsverfahrens ausgelegt. Der Termin für diese Auslegung steht bislang noch aus. Bei der Auswahl einer Vorzugsvariante für den Ersatzneubau wurde im April 2021 eine maßgebliche Entscheidung getroffen. Von insgesamt 13 möglichen Varianten wurde eine ausgewählt, um den Neubau voranzutreiben.

Dringlichkeit des Projekts

Mit mehr als 2.000 Kilometern Landesstraßen und 43 sanierungsbedürftigen Brücken in Mecklenburg-Vorpommern ist der Handlungsbedarf klar. Auf der jüngsten Landesverkehrskonferenz in Linstow wurde die Politik aufgefordert, rasch zu handeln. Bei den wöchentlichen Untersuchungen der Hochbrücke zwischen Dienstag und Freitag könnte es zu möglichen Verkehrseinschränkungen kommen – ein weiteres Indiz dafür, dass die Zeit drängt.

Die nächsten Schritte im Bauprozess machen deutlich: Ein Planfeststellungsverfahren soll bis Ende des Jahres in Gang gesetzt werden. Der Druck auf die Entscheidungsträger wächst, um eine langfristige Lösung für die Bürger und den Verkehr in Wismar sicherzustellen. Denn das, was hier ansteht, ist mehr als nur ein Baumprojekt – es ist ein Schritt in die Zukunft der Mobilität in der Region.

Die aktuelle Situation um die Wismarer Hochbrücke ist ein Beispiel für die Herausforderungen, die Städte und Länder bei Infrastrukturprojekten immer wieder meistern müssen. Während die Planungen weiter voranschreiten, bleibt abzuwarten, wie schnell sich die Verantwortlichen auf eine einvernehmliche Lösung einigen können. Die Fortschritte können entscheidend für die Verkehrsinfrastruktur in der Region sein und sollten daher mit Argusaugen verfolgt werden.

Für weiterführende Informationen über die Planungen und die Finanzierung des Neubaus der Wismarer Hochbrücke, werfen Sie einen Blick auf die Berichterstattung von NDR und Wismar.fm.

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OrtWismar, Deutschland
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