Kreuzkantor Martin Lehmann: Ein Konzert als Heimkehr nach Malchin!

Kreuzkantor Martin Lehmann: Ein Konzert als Heimkehr nach Malchin!
Malchin, Deutschland - Ein Heimspiel der besonderen Art erwartet die Musikliebhaber in Demmin, wenn Martin Lehmann, der 29. Kreuzkantor nach der Reformation, an diesem Monat die Bühne betritt. Der in Malchin geborene Künstler, der seit 2022 die musikalische Leitung des Dresdner Kreuzchores innehat, kehrt zurück in seine Heimat. Lehmann hat bereits in der Stadtkirche Malchin ein Chorkonzert dirigiert und kann sich nun auf eine weitere emotionale Rückkehr freuen. Der Dresdner Kreuzchor, einer der ältesten und renommiertesten Knabenchöre der Welt, hat eine Geschichte, die bis ins 13. Jahrhundert zurückreicht und ist unter anderem für sein großes Repertoire bekannt, das von der berühmten Musik Johann Sebastian Bachs bis hin zu zeitgenössischen Kompositionen reicht, wie die Dresden-Online festhält.
Wurzeln in Malchin
Lehmanns Verbindung zu Malchin ist tief verwurzelt. So gab es bereits vor seiner Geburt enge familiäre Bande zur Stadt, denn sein Vater war Mitglied des Dresdner Kreuzchores. Die Familie zog 1976 nach Dresden, und der junge Martin brachte selbst den Wunsch mit, Teil des berühmten Chores zu werden, was nicht zuletzt seine musikalische Karriere entscheidend prägte. Bis zur 12. Klasse war er aktiv im Kreuzchor tätig, was ihn letztlich auch zum Beruf des Chorleiters führte. Der Uckermarkkurier berichtet von seinen Erfahrungen und der Bedeutung der Tätigkeit als Kreuzkantor für ihn: „Es ist eine Lebensaufgabe, die 24 Stunden am Tag in Anspruch nimmt.“
Musik als Lebensschule
Im Rahmen seiner Arbeit mit dem Kreuzchor sorgt Lehmann dafür, dass die Mitglieder nicht nur musikalisch ausgebildet werden, sondern auch wichtige Lebenskompetenzen wie Weltoffenheit, Teamarbeit und Zuhören erlernen. Der Chor, dessen Mitglieder oft als Kruzianer bezeichnet werden, wohnen im Alumnat, einem Internat, und entwickeln enge Beziehungen untereinander. Dabei berichtet der Kreuzchor, dass etwa zwei Drittel der Mitglieder konfessionell gebunden sind, was die Vielfalt und Inklusion innerhalb des Chores unterstreicht.
Insgesamt ist die Nachfrage nach Plätzen im Kreuzchor groß, und Lehmann äußert keine Sorgen um den Nachwuchs – das Einzugsgebiet erstreckt sich größtenteils über Dresden und Sachsen. Eltern aus Städten wie Malchin oder Schwerin werden ermutigt, ihre Söhne zur Aufnahmeprozedur zu schicken, wobei das Heimweh der potenziellen Sänger wohlüberlegt berücksichtigt wird. Die Chorkultur erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit, was sich auch in der Anzahl von jährlich mindestens zehn großen Konzerten sowie drei bis vier Tourneen pro Schuljahr zeigt.
Ein starkes Programm
Das Konzertprogramm des Kreuzchores ist ebenso abwechslungsreich wie eindrucksvoll. Neben geistlicher Musik umfasst es auch weltliche Stücke und deutsche Volkslieder. Die Sommertouren des Chores sind besonders intensiv, da sie tägliche Konzerte beinhalten, deren Organisation oft eine zweijährige Vorlaufzeit erfordert. Jede dieser Aufführungen wird in den Kirchen, die Lehmann bestens kennt, mit Sorgfalt und Leidenschaft gestaltet.
Doch während der Kreuzkantor leidenschaftlich von seinem Alltag berichtet, macht er sich auch Sorgen über die abnehmende Singkompetenz in der breiten Bevölkerung. Das Singen sei ein wesentlicher Bestandteil der Identität, warnt er, und hebt damit hervor, wie wichtig die Chorarbeit nicht nur für die Mitglieder des Kreuzchores, sondern für die gesamte Gesellschaft ist. Singen verbindet, und das ist eine Botschaft, die auch in Malchin gehört wird.
Mit seinem Engagement und seinem unermüdlichen Einsatz für die Chormusik ist Martin Lehmann ohne Zweifel eine prägende Figur, die nicht nur das kulturelle Erbe seines Heimatortes bewahrt, sondern auch weiterentwickelt. Das Rückspiel in Malchin wird mit Sicherheit ein bedeutsames Ereignis für den Chorleiter und die Zuhörer sein.
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Ort | Malchin, Deutschland |
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