Theaterpremiere Aus der Franzosenzeit begeistert Mirower Publikum!

Am 29. Juni 2025 wird in Mirow die Theaterpremiere "Aus der Franzosenzeit" aufgeführt, gefördert von Stavenhagen und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum.
Am 29. Juni 2025 wird in Mirow die Theaterpremiere "Aus der Franzosenzeit" aufgeführt, gefördert von Stavenhagen und dem Fritz-Reuter-Literaturmuseum. (Symbolbild/MMV)

Theaterpremiere Aus der Franzosenzeit begeistert Mirower Publikum!

Stavenhagen, Deutschland - Was gibt es Erfreuliches aus Mirow zu berichten? Am 29. Juni 2025 feiert die Stadt die Premiere des Theaterstücks „Aus der Franzosenzeit“, das auf dem Werk des berühmten niederdeutschen Schriftstellers Fritz Reuter basiert. Unter dem Motto „Straße des Niederdeutschen“ wird diese Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Stiftung Mecklenburg sowie den Städten Stavenhagen, Mirow, Altentreptow und den Gemeinden Ivenack und Siedenbollentin ausgerichtet. Über 200 Zuschauer haben sich bereits für die Aufführung eingefunden, was zeigt, dass das Interesse an der plattdeutschen Kultur hoch im Kurs steht.

Welche Ziele verfolgt diese Initiative? Der Leiter des Fritz-Reuter-Literaturmuseums Stavenhagen, Torsten Jahn, hat klar umrissen, dass das Ziel dieses Netzwerks darin besteht, die plattdeutsche Sprache im Alltagsleben wieder erlebbar zu machen. Das Interesse geht sogar über die Grenzen Mecklenburg-Vorpommerns hinaus, da Städte wie Eisenach, Prenzlau und Wittstock ihre Zusammenarbeit in Betracht ziehen. Dies könnte ein weiterer Schritt sein, die kulturelle Vielfalt und insbesondere die niederdeutsche Sprache weitreichend zu fördern.

Fritz Reuter und sein Erbe

Stavenhagen ist nicht nur für die Theateraufführung bekannt, sondern auch als Geburtsort von Fritz Reuter, dem bedeutendsten Schriftsteller der niederdeutschen Sprache, der 1810 das Licht der Welt erblickte. Die Stadt hat dem Autor Ehre erwiesen, indem sie zahlreiche Orte, wie die Reuterstraße oder den Reuterplatz, nach ihm benannt hat. Ein weiteres Highlight ist das Fritz-Reuter-Literaturmuseum, das sich im ehemaligen Rathaus von Stavenhagen befindet und eine umfangreiche Sammlung von Reuters Handschriften und Dokumenten beherbergt.

Dieses geschichtsträchtige Museum wurde 2001 umfassend saniert und die Ausstellung neu gestaltet. Hier werden nicht nur das Leben und Werk von Fritz Reuter dokumentiert, sondern auch die mecklenburgische Mentalität und die Geschichte des 19. Jahrhunderts erlebbar gemacht. Für die kleinen Besucher gibt es spezielle Stationen, die die plattdeutsche Kultur spielerisch näherbringen.

Theatertradition im Land

Die niederdeutsche Sparte des Mecklenburgischen Staatstheaters blickt auf eine lange Tradition zurück: 1920 von Richard Spethmann gegründet und 1926 offiziell ins Leben gerufen, hat sich die Fritz-Reuter-Bühne zur einzigen plattdeutschen Profitheatertruppe in Deutschland entwickelt. Trotz schwieriger Zeiten in der DDR, als die plattdeutsche Sprache oft nicht ernst genommen wurde, bewahrte die Bühne ihre kulturelle Relevanz.

Heute bietet die Bühne nicht nur in Schwerin, sondern auch auf Tournee durch ganz Norddeutschland vielfältige Vorstellungen an. Ziel ist es, plattdeutsch so zugänglich wie möglich zu machen – ein Vorhaben, das auch das diesjährige Motto „Bliwwt allens bi’n Ollen?“ unterstreicht.

Die Nachfrage nach Aufführungen in plattdeutscher Sprache zeigt, dass das Erbe von Fritz Reuter und die Kultur des niederdeutschen Theaters lebendig und relevant bleiben. Die Theaterpremiere in Mirow ist also nicht nur ein unterhaltsames Ereignis, sondern auch ein wichtiger Beitrag zur Bewahrung und Förderung der plattdeutschen Sprache im Alltag.

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OrtStavenhagen, Deutschland
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