Cabrio-Fahrer verurteilt: Schüler bei Klassenfahrt schwer verletzt!

Ein 13-jähriger Schüler wurde während einer Klassenfahrt auf Rügen schwer verletzt, als ein Autofahrer flüchtete. Was ist passiert?
Ein 13-jähriger Schüler wurde während einer Klassenfahrt auf Rügen schwer verletzt, als ein Autofahrer flüchtete. Was ist passiert? (Symbolbild/MMV)

Cabrio-Fahrer verurteilt: Schüler bei Klassenfahrt schwer verletzt!

Prora, Deutschland - Wie schnell das Leben sich ändern kann, demonstriert der Vorfall, der sich am 14. August 2022 auf der malerischen Insel Rügen abspielte. Ein 13-jähriger Schüler wurde während einer Klassenfahrt in Prora schwer verletzt, als er angeblich von einem Cabrio-Fahrer gezielt angefahren wurde. Laut Angaben der Zevener Zeitung wurde der Fahrer, ein 47-jähriger Unternehmer, kürzlich vor Gericht verurteilt.

Der Aufruhr begann, als die Gruppe von sieben Schülern am Abend gegen 21 Uhr unterwegs war und der Junge den Fahrer des Cabrio provokant mit dem Mittelfinger beleidigte. Was wie ein harmloser Scherz gedacht war, endete in einer Tragödie. Der Fahrer wendete sein Fahrzeug und raste mit erhöhter Geschwindigkeit auf den Jungen zu. „Ich konnte nicht rechtzeitig ausweichen“, meinte der Angeklagte. Laut Buten un Binnen wurde der Junge mehrere Meter durch die Luft geschleudert, bevor er auf einer Rasenfläche landete.

Die Folgen des Vorfalls

Der Schüler erlitt ein Schädelhirntrauma, ein Bauchtrauma und mehrere Wunden. Zum Glück konnte er selbstständig zur Jugendherberge zurückkehren, wo seine Freunde schnell einen Notarzt alarmierten. Er wurde schließlich mit einem Hubschrauber ins Klinikum Greifswald geflogen und hat mittlerweile das Krankenhaus verlassen.

Die Reaktionen der Mitschüler waren unverzüglich. Da sie keine Handys dabei hatten, trugen sie den schwerverletzten Jungen selbst in die Jugendherberge, wo sie Hilfe holten. Die gesamte Klasse steht unter Schock und erhält psychologische Betreuung, nachdem sie Zeugen eines solchen Traumas wurden.

Gerichtsverfahren und Verurteilung

Vor Gericht wurde der Autofahrer schließlich wegen fahrlässiger Körperverletzung und Fahrerflucht mit einer Geldstrafe von 12.000 Euro belegt. Der Vorsitzende Richter Harald Nolte stellte fest, dass der Mann alles falsch gemacht hatte, was man als Fahrzeugführer falsch machen kann, jedoch keine Absicht zur Schädigung des Jungen vorlag. Der Führerschein des Angeklagten bleibt für eineinhalb Jahre gesperrt, während die Staatsanwaltschaft eine Freiheitsstrafe von zwei Jahren auf Bewährung gefordert hatte.

Überraschenderweise hatte der Fahrer das Cabrio, ein silberfarbenes BMW-Cabrio E46, einige Wochen nach dem Vorfall versteckt, was er laut Gericht auf Anraten seines Anwalts tat. Dieses Fahrzeug wurde dann am 5. September 2022 bei einer Hausdurchsuchung sichergestellt.

Gesellschaftliche Diskussion über Jugendkriminalität

Diese dramatischen Ereignisse werfen auch ein Licht auf die aktuelle Situation bezüglich Jugendkriminalität in Deutschland. Diese hat 2024 mit rund 13.800 Fällen einen Höchststand erreicht, mehr als doppelt so hoch wie noch 2016, so eine Analyse des Statista. Der Mensch ist bekannt dafür, dass er in schwierigen Situationen oft unüberlegte Entscheidungen trifft – eine Erklärung, die auch für das Verhalten des Autofahrers und möglicherweise für die Provokationen des Schülers gelten könnte.

Die Frage bleibt, wie man der steigenden Jugendgewalt begegnen kann. Debatten über härtere Sanktionen im Jugendstrafrecht finden immer wieder statt, während auch der Ruf nach stärkeren Präventionsmaßnahmen lauter wird, um solche Vorfälle in Zukunft zu vermeiden. In diesem Kontext ist es entscheidend, auf Kinder und Jugendliche einzugehen, um mögliche Auffälligkeiten frühzeitig zu erkennen und zu handeln.

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OrtProra, Deutschland
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