Hebammen in Not: Einkommensverluste drohen in Stralsund!

Stralsund steht vor Herausforderungen: Einkommensverluste für Hebammen, Schließung von Kaufhaus Stolz und aktuelle Entwicklungen auf Hiddensee.
Stralsund steht vor Herausforderungen: Einkommensverluste für Hebammen, Schließung von Kaufhaus Stolz und aktuelle Entwicklungen auf Hiddensee. (Symbolbild/MMV)

Hebammen in Not: Einkommensverluste drohen in Stralsund!

Stralsund, Deutschland - Ein Blick auf die aktuelle Situation der Hebammen in Mecklenburg-Vorpommern zeigt dringenden Handlungsbedarf. Ab dem 1. November 2025 tritt ein neuer Hebammenhilfevertrag in Kraft, der nicht nur die finanziellen Rahmenbedingungen verschärfen wird, sondern auch die berufliche Existenz vieler Beleghebammen gefährdet. Laut [Ostsee-Zeitung](https://www.ostsee-zeitung.de/lokales/vorpommern-ruegen/stralsund/hebammen-in-not-ostseecenter-leidet-unter-stolz-aus-neuer-sportsbar-betreiber-3J3VGCVMPVHTHMBAM52NF2YXJE.html) wird die Vergütung für die Begleitung einer Geburt auf nur noch 80 Prozent der bisherigen Summe gesenkt. Dies bringt für viele freiberufliche Hebammen in Stralsund potenzielle Einkommensverluste mit sich, die sie möglicherweise dazu bringt, ihre Tätigkeit aufzugeben.

Die Gespräche mit der Klinikleitung laufen bereits auf Hochtouren, um Lösungen für die prekären Bedingungen zu finden. Der Hebammenhilfevertrag, der seit dem 1. August 2007 besteht und zwischen den Hebammenverbänden und dem GKV-Spitzenverband geschlossen wurde, regelt die Erbringung von Leistungen und die Abrechnung mit Krankenkassen. Ohne Eintritt in diesen Vertrag bleibt den freiberuflichen Hebammen keine Möglichkeit, ihre Leistungen überhaupt abzurechnen, was die Situation weiter verschärfen könnte, wie GKV-Spitzenverband betont.

Hebammenversorgung und ihre Herausforderungen

Die Unzufriedenheit mit der geburtshilflichen Versorgung zieht sich durch ganz Deutschland. Seit Jahren fordern Elternverbände und Leistungserbringer grundlegende Verbesserungen. Auf kommunaler, Landes- und Bundesebene werden Bündnisse zur Förderung einer physiologischen Geburt gegründet, unter anderem im Rahmen des Nationalen Gesundheitsziels (NGZ), das im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert ist. Ziel ist es, Frauen evidenzbasiert und bedarfsgerecht zu unterstützen, um die Geburtserfahrung zu verbessern, wie BARMER Institut für Gesundheitssystemforschung erläutert.

Die mangelnde Transparenz in der ambulanten geburtshilflichen Versorgung trägt zur Konfusion bei. Insbesondere die Angebote und Leistungen von Frauenärzten und Hebammen sind oft unklar, was die Unterstützung von Schwangeren, Gebärenden und Wöchnerinnen erschwert. Dr. med. Dagmar Hertle spricht in ihrem Podcast „Hebammenkundig“ über die Notwendigkeit, Veränderungen in dieser Branche voranzutreiben.

Wirtschaftliche Auswirkungen auf das Ostseecenter Stralsund

Ein zusätzliches Problem für die regionale Wirtschaft stellt die Schließung des Kaufhauses Stolz dar, ein wichtiger Kundenmagnet für das Ostseecenter in Stralsund. Nach der Schließung vor einem Monat verzeichnen die Nachbarläden einen Rückgang an Kunden, was die wirtschaftliche Lage im Zentrum erheblich belastet. Eine Lösung zur Nachnutzung der nun leeren Verkaufsfläche steht noch aus, sodass die Unsicherheit über zukünftige Entwicklungen im Ostseecenter groß bleibt.

In diesem Kontext könnte die weitere Entwicklung der Gastro-Meile Prora, die Touristen und Einheimische anzieht, als ein Lichtblick gelten. Hier ist ein neues gastronomisches Angebot entstanden, das zeigt, dass nicht nur Hotelgäste willkommen sind. Ein Fischbrötchen für 4,50 Euro ist ein verlockendes Angebot, das leicht mit den Preisen am Stralsunder Hafen mithalten kann.

Die Ausgangslage in Mecklenburg-Vorpommern ist angespannt, sowohl hinsichtlich der geburtshilflichen Versorgung durch freiberufliche Hebammen als auch in der regionalen Wirtschaft. Die kommenden Monate könnten entscheidend dafür sein, wie sich die Situation entwickeln wird und welche Lösungen gefunden werden können.

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OrtStralsund, Deutschland
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