Katzenelend in Hagenow: Stadt bittet um Hinweise zu Aussetzung

Katzenelend in Hagenow: Stadt bittet um Hinweise zu Aussetzung
Hagenow, Deutschland - Am 25. Juni wurden in der Region Hagenow erschreckende Entdeckungen gemacht: In der Nähe des Kieswerks im Ortsteil Vier fanden aufmerksame Bürger mehrere orangene Tiertransportboxen. Darin befanden sich drei Katzen – ein Kater und zwei Katzen – die offenbar ausgesetzt worden waren. Dies bestätigte auch Bürgermeister Rico Reichelt, der deutlich machte, dass solch ein Verhalten als Tierquälerei zu verurteilen ist. Diese brutale Praxis zeigt einmal mehr, wie wichtig Tierschutz in unserer Gesellschaft ist, erläutert der Nordkurier.
Die ersten Untersuchungen der Tiere erbrachten alarmierende Ergebnisse: Anzeichen von Verwahrlosung waren deutlich sichtbar, darunter Flöhe und eine tragende Katze. Trotz ihres schlechten Gesundheitszustands zeigten die Tiere jedoch ein auffallend zutrauliches Verhalten. Solche Beobachtungen wecken das Mitgefühl der Menschen und stellen uns die Frage, wie wir am besten helfen können.
Aufruf zur Mithilfe
Bürgermeister Reichelt ruft die Bevölkerung dazu auf, aufmerksam zu sein und Hinweise zu geben, sollte jemand etwas Verdächtiges bemerkt haben. „Es ist wichtig, dass die Tiere in sicheren Händen sind“, erklärt er. Wenn Sie Zeuge von Tiermisshandlungen oder mangelhafter Versorgung werden, sollten Sie umgehend das Veterinäramt der Stadt oder des Landkreises informieren. Diese Behörde kümmert sich um die Einhaltung des Tierschutzgesetzes und hat die Befugnis, Tiere wegzunehmen, wenn es ihnen schlecht geht, so die Informationen auf Jugendtierschutz.de.
Im Falle von akuten Notsituationen oder offensichtlicher Tierquälerei empfiehlt es sich, sofort die Polizei zu benachrichtigen und eine Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft zu stellen. Hierbei sind genaue Angaben zu machen, wie etwa: Wer hat was mit welchem Tier gemacht, wann und wo hat der Vorfall stattgefunden? Außerdem ist es wichtig, Zeugen zu haben, die Ihre Aussagen bestätigen können. Das Sichern von Beweismaterial, etwa durch Fotos, ist ebenfalls ratsam – jedoch bitte nur von der Straße aus, denn das Betreten fremder Grundstücke ist nicht erlaubt.
Tierschutz als Gemeinschaftsaufgabe
Die Unterbringung und Versorgung von Fundtieren wie diesen Katzen ist nicht nur eine emotionale Ausnahme, sondern auch eine finanzielle Belastung für die Kommune. So gab das Amt Hagenow Land im Jahr 2024 rund 30.000 Euro für die Versorgung von Tieren aus, wie Nordkurier berichtet. Leider sind die angesprochenen Probleme nicht nur lokal begrenzt. In Deutschland gibt es landesweit zahlreiche Fälle von Tierquälerei, die in einer interaktiven „Karte der Tierquälerei“ erfasst werden. Diese Datenbank, die von Organisationen wie ANINOVA, ARIWA und Soko Tierschutz ins Leben gerufen wurde, dokumentiert seit 2016 Tierschutzskandale und zeigt die systematische Misshandlung von Tieren auf, darunter auch viele Fälle in der Tierzucht und -haltung.
Im ersten Halbjahr 2024 wurden mehr als 30 Betriebe identifiziert, die in den Fokus wegen Tierquälerei gerieten, und das zeigt, dass das Problem nach wie vor besteht. Die überwiegende Mehrzahl der Anzeigen hat kaum Konsequenzen, lediglich vier der 214 dokumentierten Fälle führten bisher zu Haftstrafen. Die Zahlen von ANINOVA lassen darauf schließen, dass wir dringend mehr für den Tierschutz tun müssen.
Die Vorfälle rund um die ausgesetzten Katzen sind ein eindringlicher Appell, die Aufmerksamkeit für Tierschutz und verantwortungsvolle Tierhaltung zu schärfen. Jeder von uns kann zur Lösung beitragen, sei es durch Meldungen im Falle von Misshandlungen oder durch die Unterstützung lokaler Tierheime und Initiativen. Nur gemeinsam können wir die Lebensbedingungen der Tiere in unserer Umgebung verbessern und verhindern, dass wir solche herzzerreißenden Geschichten wieder hören müssen.
Details | |
---|---|
Ort | Hagenow, Deutschland |
Quellen |