Karin Prien: Sprachtests für jedes Kind vor der Einschulung Pflicht!

Karin Prien: Sprachtests für jedes Kind vor der Einschulung Pflicht!
Klütz, Deutschland - Im Bildungsbereich tut sich was in Deutschland, und besonders der Sprachstand von Kindern steht aktuell im Mittelpunkt der Diskussion. Bildungsministerin Karin Prien plant, den Sprachstand aller Kinder ab vier Jahren zu testen. Dieses Vorhaben zielt darauf ab, eine verpflichtende Förderung zu gewährleisten, wenn ein erhöhter Bedarf erkannt wird. Prien betont, wie wichtig die deutsche Sprache für den Bildungserfolg der Kinder ist und sieht es als Fortschritt, wenn jedes Kind vor der Einschulung die deutsche Sprache beherrscht. Der Satz „Jedes Kind muss vor der Einschulung Deutsch können“ fasst ihre Überzeugung treffend zusammen. Laut Welt gibt es in den meisten Bundesländern bereits verpflichtende Sprachtests, die sicherstellen sollen, dass durch Sprachstanddiagnosen rechtzeitig gefördert wird.
Im Rahmen der Bund-Länder Initiative „Bildung durch Sprache und Schrift“ (BiSS) wurden zudem diagnostische Tools zur Sprach- und Leseentwicklung entwickelt, die als wissenschaftlich empfehlenswert gelten. Über verschiedene Tests, Screenings und Beobachtungsverfahren sollen sprachliche Defizite bereits vor der Einschulung erfasst werden. So wird beispielsweise der Kindersprachtest für das Vorschulalter (KISTE) eingesetzt, um Schwächen in semantischen, grammatikalischen und kommunikativen Bereichen zu identifizieren. Für Kinder mit Migrationshintergrund gibt es den LiSe-DaZ, der besonders auf deren sprachliche Förderung ausgelegt ist. Details zu diesen Tests finden sich auf Bildungsserver.
Sprachförderung in den Bundesländern
Wie die Bildungsministerin erläutert, sollen die Bundesländer selbst entscheiden, wie sie die Sprachfördermaßnahmen umsetzen. In diesem Kontext wird es wichtig, dass die Eltern aktiv am Prozess beteiligt sind. Prien kritisiert bereits jetzt, dass viele Kinder grundlegende Fähigkeiten wie das Zubinden von Schuhen oder das Fahrradfahren nicht mehr richtig beherrschen. Ein gutes Händchen im Umgang mit Sprache und Kommunikation ist unerlässlich, und auch die Rolle der Eltern ist unentbehrlich – insbesondere im Hinblick auf die Bedeutung des Vorlesens für die Sprachentwicklung der Kinder.
In den letzten Jahren wurde in Deutschland verstärkt auf die Sprachförderung im Elementarbereich gesetzt. Dies zeigt sich unter anderem in der aktualisierten Expertise von Andrea Lisker, die im Jahr 2014 veröffentlicht wurde und sich intensiv mit der Sprachstandserhebung sowie der Sprachförderung vor der Einschulung auseinandersetzt. Laut ihrer Untersuchung haben die meisten Bundesländer hohe Priorität auf gezielte Sprachfördermaßnahmen in ihren Bildungsplänen gelegt. Fachportal Pädagogik bietet hier umfassende Informationen und Auswertungen über den Status Quo in den verschiedenen Bundesländern.
Ein Aufruf zur Verantwortung
Immer wieder macht Prien deutlich, dass es nicht nur die Aufgabe der Bildungseinrichtungen ist, Kinder sprachlich zu fördern; auch Eltern müssen ihren Teil dazu beitragen. Besonders der übermäßige Konsum von Handys könne dazu führen, dass die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern leidet, was sich negativ auf die Entwicklung der Kleinen auswirkt. Ihr Wunsch ist es, die Anzahl der Kinder, die im nächsten Pisa-Test die Mindeststandards in Klasse 4 nicht erreichen, zu halbieren. Aktuelle Studien zeigen, dass Deutschland zuletzt in den Bereichen Mathematik, Lesen und Naturwissenschaften nicht wie gewünscht abgeschnitten hat.
Insgesamt zeigen die geplanten Maßnahmen, dass sich Deutschland aktiv der Sprachförderung widmet. Indem alle Kinder vor ihrer Einschulung die Möglichkeit zur sprachlichen Entfaltung erhalten, könnte der Grundstein für ihren späteren Bildungserfolg gelegt werden. Eltern und Bildungseinrichtungen sind gefordert, Hand in Hand zu arbeiten, um eine möglichst gute sprachliche Grundlage zu schaffen.
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Ort | Klütz, Deutschland |
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