In Haft bei der Staatssicherheit: Auf Spurensuche in Kröpelin

In Haft bei der Staatssicherheit: Auf Spurensuche in Kröpelin
Schulstraße 10, 18236 Kröpelin, Deutschland - In Kröpelin schlägt das Herz für Erinnerungen und Aufklärung: Am 2. Juli 2025 um 19:30 Uhr lädt die Stadt zur Veranstaltung „In Haft bei der Staatssicherheit“ in die „Mühle“, Schulstraße 10. Anlass ist der bevorstehende 10. Gründungstag des Ostrockmuseum Kröpelin, und die Referentin Dr. Steffi Brüning, die Leiterin der Dokumentations- und Gedenkstätte Rostock, wird die Geschichte des Untersuchungsgefängnisses des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) im Bezirk Rostock beleuchten.
Doch was geschah in diesen Mauern? Von 1960 bis 1989 waren hier etwa 4.900 Frauen und Männer, oft aus politischen Gründen, inhaftiert. Die Hintergründe reichten von „Hetze“ über „staatsfeindliche Verbindungsaufnahme“ bis hin zur „versuchten Republikflucht“. Besonders dramatisch war, dass das Gefängnis nicht einsehbar für Außenstehende war und im Durchschnitt eine Untersuchungshaft von fünf bis sechs Monaten mit ständigen Vernehmungen und Isolation über sich ergehen lassen musste.
Einblicke in die dunkle Vergangenheit
Die Dokumentations- und Gedenkstätte selbst befindet sich im Stadtzentrum Rostocks und wurde nach mehrjährigen Sanierungsarbeiten 2021 wieder eröffnet. Sie dient nicht nur der Dokumentation und dem Gedenken, sondern auch als wichtiger Lernort, der sich intensiver mit der politischen Verfolgung in der DDR beschäftigt. Hier geht es um autoritäre Staatsprinzipien, aber auch um die verschiedenen Widerstandsformen innerhalb der Bevölkerung, sowohl von offiziellen als auch inoffiziellen Akteuren, insbesondere der SED.
Ein besonderes Highlight der Veranstaltung ist die Filmvorführung „FLUCHTWEG OSTSEE“, ein Werk von Justin Metelmann und Florian Wolf. Der Film erzählt die fiktive Fluchtgeschichte zweier Jugendlicher, und basiert auf realen Ereignissen der Zeit. Drehtorte des Films sind Orte wie Bad Doberan und Rostock, einschließlich der Gedenkstätte der ehemaligen Stasi-Untersuchungshaftanstalt, die eindrucksvoll das System der Repression unterstreicht.
Wie die Geschichte zeigt, hatte das MfS in der DDR ein engmaschiges Überwachungssystem etabliert. Verantwortlich dafür war in erster Linie der langjährige Minister Erich Mielke, der während seiner Amtszeit von 1957 bis 1989 mehr als 90.000 hauptamtliche und geschätzt 189.000 inoffizielle Mitarbeiter beschäftigte. Die Methoden der Überwachung reichten von Bespitzelung über Abhöraktionen bis hin zu Einschüchterungsstrategien gegenüber Systemkritikern.
Eintritt und Platzreservierung
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, aber eine Platzreservierung wird empfohlen und kann bei der Stadtbibliothek Kröpelin vorgenommen werden. Dies ist eine hervorragende Gelegenheit, um nicht nur Geschichte zu erfahren, sondern auch um das Bewusstsein für die Bedeutung von Freiheit und Menschenrechten zu schärfen.
Die Veranstaltung „In Haft bei der Staatssicherheit“ wird mit Sicherheit nicht nur spannend, sondern auch lehrreich sein. Seien Sie dabei, wenn Geschichte lebendig wird und die Lehren aus der Vergangenheit uns auch in die Zukunft begleiten!
Details | |
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Ort | Schulstraße 10, 18236 Kröpelin, Deutschland |
Quellen |