Baustart für Anklams Ikarus: Modernisierung der Nikolaikirche in Sicht

Baustart für Anklams Ikarus: Modernisierung der Nikolaikirche in Sicht
Anklam, Deutschland - In der charmanten Stadt Anklam rollt der Beton im dritten Bauabschnitt der Nikolaikirche. Durch die Integration moderner Elemente wird der historische Kirchenbau allmählich zum modernen Museum umgestaltet. Das hat nicht nur kulturelle Bedeutung, sondern soll auch einen attraktiven Anziehungspunkt für Touristen schaffen. Der Umbau, der mit einem Gesamtvolumen von 10,5 Millionen Euro verbunden ist, zielt darauf ab, das Otto Lilienthal-Museum nach der Fertigstellung in die Kirche einzuziehen. Nordkurier berichtet, dass die Baumaßnahmen bis 2027 abgeschlossen sein sollen, was Mut macht, die Pläne erfolgreich zu realisieren.
Der feierliche Baustart wurde gebührend gefeiert, und sogar eine Zeitkapsel fand ihren Weg in einen Tresor der Kirche. Leider musste die für den Anlass eingeladene Kulturministerin Bettina Martin (SPD) kurzfristig absagen. Stattdessen sprach Landtagsabgeordnete Jeannine Rösler (Die Linke) ein Grußwort und versicherte der Stadt Anklam, dass sie weiterhin auf die Co-Finanzierung des Landes für die neue Ausstellung angewiesen ist.
Kulturelles Erbe und Luftfahrtgeschichte
Doch was wäre Anklam ohne das Otto Lilienthal-Museum? Der als „Preußischer Ikarus“ bekannte Lilienthal revolutionierte die Welt der Luftfahrt und absolvierte 1891 den ersten sicheren, mehrfachen Gleitflug in der Geschichte. Seine Experimentierfreudigkeit und wissenschaftlichen Ansätze legten den Grundstein für die spätere Arbeit der Wright-Brüder in den USA. Heute beherbergt das Museum, das zu seinem 100. Geburtstag eröffnet wurde, die weltweit größte Sammlung von Rekonstruktionen von Lilienthal-Flugzeugen. Zudem wird das Thema „Träume vom Fliegen“ eindrucksvoll präsentiert, was die Fantasie der Besucher anregt. Kulturelle Gedächtnisorte lobt die Bedeutung des Museums, das auch international anerkannt ist, darunter die Auszeichnung „European Museum of the Year Award – Special Commendation“ im Jahr 1999.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert derweil jährlich bis zu 600 Sanierungsprojekte in Deutschland, was der Nikolaikirche einen gewissen Rückhalt gibt. Mit einem jährlichen Fördervolumen von rund 20 Millionen Euro werden unter anderem Kirchen, Schlösser und historische Gärten unterstützt. Zudem gibt es eine ehrenamtliche Kommission, die bei der Projektauswahl beratend zur Seite steht, was die Erfolgschancen für solche wichtigen kulturellen Projekte erhöht. Denkmalsschutz hebt hervor, dass aktuell über 350 Denkmäler Unterstützung zugesagt wurde, was Hoffnung für die zukünftigen Bauabschnitte der Nikolaikirche schafft.
Finanzierung und Ausblick
Doch wie geht es konkret weiter? Der vierte Bauabschnitt, der eine neue Kirchturmspitze umfassen soll, ist derzeit noch nicht finanziert. Hier wird die Stadt Anklam gefordert sein, kreative Lösungen zu finden, um die nötigen Mittel zu akquirieren. Die Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) wird jedoch Mitte Juli das regionale Informations- und Tourismuszentrum (RITZ) einweihen, was vielleicht neue Impulse für die Region und eine Steigerung des Besucheraufkommens bringen könnte.
In Anklam steht eine spannende Zeit bevor, denn der Brückenschlag vom historischen Gotteshaus hin zum modernen Museum wird nicht nur die Stadt, sondern auch die Luftfahrtgeschichte neu beleben. Es bleibt zu hoffen, dass alle nötigen Mittel und Unterstützungen rechtzeitig zusammenkommen, um den Umbau erfolgreich abzuschließen und den neuen kulturellen Treffpunkt in Anklam zu feiern.
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Ort | Anklam, Deutschland |
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