DJ im Erzgebirge sorgt für Eklat: Ausländerfeindliche Parolen beim Peenefest!

Ein DJ animiert beim Peenefest in Demmin das Publikum zu ausländerfeindlichen Parolen. Die Polizei ermittelt.
Ein DJ animiert beim Peenefest in Demmin das Publikum zu ausländerfeindlichen Parolen. Die Polizei ermittelt. (Symbolbild/MMV)

DJ im Erzgebirge sorgt für Eklat: Ausländerfeindliche Parolen beim Peenefest!

Demmin, Deutschland - Ein Vorfall beim Peenefest in Demmin, der am Wochenende für großes Aufsehen sorgte, wirft erneut Fragen zur Toleranz in unserer Gesellschaft auf. Ein DJ aus dem Erzgebirge sorgte für Aufregung, als er während seines Auftritts den bekannten Song „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino spielte. Zuschauer wurden aufgefordert, den Refrain umzutexten und riefen ausländerfeindliche Parolen wie „Ausländer raus“ und „Deutschland den Deutschen“.

Das Video, das während der Veranstaltung „Party total“ aufgenommen wurde, zeigt, wie der DJ den Song zeitweise stumm schaltet, um das Gegröle der Partygäste besser hörbar zu machen. Auf die Berichterstattung durch die Freie Presse reagierte die Kulturamtsleiterin Cindy Roß schockiert und bestätigte die Echtheit des Videos. Bürgermeister Thomas Witkowski (CDU) entschuldigte sich für den Vorfall und stellte klar, dass eine solche Darbietung nicht dem Geist der Stadt entspricht. Die Konsequenzen für den DJ sind gravierend: Er wird nicht länger in Demmin auftreten dürfen.

Ermittlungen und Reaktionen

Die Polizei hat mittlerweile Ermittlungen wegen des Verdachts der Volksverhetzung eingeleitet. Es werden Videos und Zeugenaussagen ausgewertet, um den Vorfall besser aufzuklären. „Wir bitten alle Partygäste, die etwas festgehalten haben, sich bei uns zu melden“, so ein Sprecher der Polizei. Der DJ, der noch nicht auf Anfragen reagiert hat, steht nun im Fokus der Ermittlungen.

Doch was ist von solchen Vorfällen in Deutschland zu halten? Laut MDR fühlen sich Menschen mit Migrationshintergrund häufig bedroht und unsicher, wie sie in solchen Situationen reagieren sollen. Es ist deshalb wichtig, den Kontakt zu diesen Personen zu suchen und Unterstützung anzubieten. Nocun, eine Expertin in diesem Bereich, empfiehlt, sich auch der DJ und andere Anwesende in den Dialog einzubeziehen, um ein Zeichen gegen Rassismus zu setzen.

Gesellschaftliche Herausforderungen

Zahlen verdeutlichen die zugrunde liegenden Probleme: Im Jahr 2023 wurden bei der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) rund 10.800 Meldungen registriert, und die häufigsten Beratungsanfragen betrafen Rassismus und Diskriminierung aufgrund ethnischer Herkunft. Dies ist eine erschreckende Steigerung, die ein größeres Bewusstsein für Diskriminierungserfahrungen reflektiert. Ein Blick in die Statistiken zeigt, dass etwa 16,2 Prozent der Deutschen fremdenfeindliche Ansichten haben, während sich weitere 30,3 Prozent im „Graubereich“ der Fremdenfeindlichkeit bewegen. Diese Zahlen stammen aus einer umfassenden Analyse zu Diskriminierung, die auf der Plattform Statista zur Verfügung steht.

Es ist wichtig, nach diesem Vorfall sowohl über Prävention nachzudenken als auch aktiv gegen Rassismus und Diskriminierung einzuschreiten. Es braucht ein gemeinschaftliches Engagement, um zu zeigen, dass alle Menschen in einer bunten Gesellschaft ihren Platz haben – das sollte der eigentliche Geist des Peenefests sein.

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OrtDemmin, Deutschland
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