Malchin gegen Rechtsextremismus: Bürger sollen Aufkleber melden!

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In Malchin ruft Bürgermeister Axel Müller die Bürger zur Mithilfe gegen rechtsextreme Aufkleber der Gruppierung „Der dritte Weg“ auf.

In Malchin ruft Bürgermeister Axel Müller die Bürger zur Mithilfe gegen rechtsextreme Aufkleber der Gruppierung „Der dritte Weg“ auf.
In Malchin ruft Bürgermeister Axel Müller die Bürger zur Mithilfe gegen rechtsextreme Aufkleber der Gruppierung „Der dritte Weg“ auf.

Malchin gegen Rechtsextremismus: Bürger sollen Aufkleber melden!

In der kleinen Stadt Malchin in Mecklenburg-Vorpommern ist die Lage angespannt. Die Polizei sowie das städtische Ordnungsamt haben die Werbung der rechtsextremen Gruppierung „Der dritte Weg“ ins Visier genommen. Es wird ein verstärktes Auge auf die Stadt geworfen, um mögliche Aufkleber oder andere Propaganda der Gruppe rechtzeitig zu entfernen. Bürgermeister Axel Müller von der CDU appelliert eindringlich an die Bürgerinnen und Bürger, solche Aufkleber im öffentlichen Raum zu melden. Ein zielgerichtetes Handeln der Gemeinde soll helfen, ein Zeichen gegen die Verbreitung von extremistischen Ideologien zu setzen, wie Nordkurier berichtet.

Der Dritte Weg, 2013 in Heidelberg gegründet, stellt sich als rechtsextreme Kleinpartei dar, die ein stark neonazistisches Profil aufweist. Ihr Bundesvorsitzender Klaus Armstroff, ein ehemaliger NPD-Funktionär, führt eine Reihe von Mitgliedern an, die aus der NPD oder anderen neonazistischen Gruppen stammen. Laut Informationen zur Bundeszentrale für politische Bildung hat die Partei ein Programm, das sich völkisch und nationalrevolutionär zeigt und Forderungen wie „Erhaltung und Entwicklung der biologischen Substanz des Volkes“ und einen „Deutschen Sozialismus“ umfasst.

Aufklärung und Sensibilisierung

Um das Bewusstsein der Bevölkerung zu schärfen, sind verschiedene Informationsveranstaltungen in Planung. Diese werden in Zusammenarbeit mit dem Präventionsbeauftragten der Polizei und Schulen organisiert. Ziel ist es, die Bürger über die Gefahren rechtsextremistischer Ideologien aufzuklären und sie dazu zu ermutigen, aktiv zu werden. „Gemeinsam können wir der Verbreitung solcher Gruppierungen entschlossen entgegentreten“, so Müller.

Die letzten Auftritte der Partei waren häufig mit Demonstrationen und Aktionen gegen Flüchtlingsunterkünfte verbunden. So trat „Der dritte Weg“ zuletzt beim Neonazi-Aufmarsch am 8. Mai in Demmin auf, der in der Region viel Aufmerksamkeit erregte. Die Partei nutzt solche Gelegenheiten, um ihre Propaganda zu streuen und gegen die Aufnahme von Flüchtlingen in den Ländern zu mobilisieren, wie es auch in einem „Leitfaden: Kein Asylantenheim in meiner Nachbarschaft“ dokumentiert ist.

Rechtsextremismus im Aufwind

Die Zahlen zum Rechtsextremismus in Deutschland sind alarmierend. Laut dem Verfassungsschutz waren im Jahr 2024 rund 50.250 Personen als Rechtsextremisten identifiziert, ein Anstieg von über 9.600 Personen im Vergleich zum Vorjahr. In diesem Zusammenhang müssen auch die 37.835 registrierten rechtsextremistischen Straftaten erwähnt werden, was einem Anstieg von 47,4 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Die Anzahl der gewalttätigen Übergriffe und fremdenfeindlichen Körperverletzungen zeigt, wie dringend Handlungsbedarf besteht.

Ein Anstieg der rechtsextremistischen Demonstrationen und eine verstärkte Thematisierung von Asyl und Migration sind ebenfalls zu verzeichnen. Die Gesellschaft muss wachsam bleiben, um das Aufblühen solcher extremistischer Strömungen zu verhindern. Die Stadt Malchin nimmt sich dieser Verantwortung an und bietet der Bevölkerung die Möglichkeit, aktiv gegen rechtsextreme Entwicklungen einzutreten.

Mit einem proaktiven Ansatz und der Unterstützung der Bürgerschaft hofft die Stadt, dass Extremismus keinen Platz in ihrer Gemeinde hat. Die Aufklärung und das gemeinsame Handeln sind der Schlüssel, um diese gefährlichen Ideologien dauerhaft zu stoppen.