Ehrung für literarische Talente: Fritz-Reuter-Preis in Stavenhagen verliehen!
Am 7. November 2025 wird im Schloss Stavenhagen der Fritz-Reuter-Literaturpreis verliehen, geehrt wird u.a. Joachim Rickes für sein Buch über Reuter.

Ehrung für literarische Talente: Fritz-Reuter-Preis in Stavenhagen verliehen!
Am 7. November 2025 wurde im historischen Schloss Stavenhagen der 27. Fritz-Reuter-Literaturpreis verliehen. Fast 90 angeregte Gäste waren anwesend, als Lutz Trautmann, der künstlerische Leiter des Stavenhagener Theaterkollektivs, eine bewegende Dankesrede hielt. Der Anlass war nicht nur die Preisverleihung, sondern auch eine besondere Aufführung des Kollektivs, das mit einer schauspielerischen Darbietung aus dem Stück „Ut de Franzosentid“ auf die Bühne trat. „Wir werden weitermachen“, betonte Trautmann und knüpfte damit an das Engagement des Theaters an, das das Erbe des großen plattdeutschen Dichters Fritz Reuter lebendig hält.
Der diesjährige Fritz-Reuter-Preis ging an den Berliner Autor Joachim Rickes für sein Buch „Thomas Mann und Fritz Reuter“, das die Verbindungen zwischen den beiden literarischen Größen erforscht. Insbesondere behandelt das Werk die Einflüsse von Reuter auf Manns Schaffen und beleuchtet, wie dessen Einfluss in der Thomas Mann-Forschung oft übersehen wurde. Diese bedeutende Auszeichnung, die mit 3.000 Euro dotiert ist, wird seit 1999 jährlich für neue Literatur in niederdeutscher Sprache oder verwandte wissenschaftliche Arbeiten vergeben.
Besonderheiten des Abends
Eine besondere Würdigung erhielt auch Ute Eisenack aus Neuruppin, die mit einem Sonderpreis und 1.000 Euro für ihre plattdeutschen Predigten ausgezeichnet wurde. Ihre Gottesdienste in 30 Kirchen haben einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen und tragen dazu bei, die plattdeutsche Sprache als Lebensgefühl zu bewahren. Eisenack hat sich im Arbeitskreis „Plattdüütsch in de Kirch“ engagiert und stellte die starke Verbindung zwischen Menschen und Sprache heraus.
Die Preisverleihung selbst war ein Fest der Kulturerhaltung, was auch Bürgermeister Stefan Guzu in seiner Ansprache hervorhob. Er lobte das Theaterkollektiv für seine Bemühungen, Fritz Reuters Erbe in der Gegenwart lebendig zu halten, und betonte dessen zeitgenössische Relevanz.
Der gemeinsame Auftritt des Kollektivs
Die Darbietung des Theaterkollektivs, das die Gäste mit ihrer lebhaften Darstellung fesselte, war ein echtes Highlight des Abends. Der zweite Teil des Stücks ist bereits in Arbeit, und die Proben beginnen im Dezember. Mit dieser Initiative zeigt das Kollektiv ein gutes Händchen bei der Verbindung von Tradition und Moderne. Nordkurier berichtet über die Begeisterung, die sowohl das Stück als auch die Preisverleihung hervorgerufen haben.
Zusätzlich zu den literarischen Auszeichnungen wurde am selben Tag ein neues Produkt lanciert, das bei Liebhabern des Kulturguts Fritz Reuter auf großes Interesse stößt: eine Playmobil-Sonderfigur, die im Fritz-Reuter-Literaturmuseum erhältlich ist. Dies zeigt, wie vielseitig das Erbe des Dichters in die heutige Zeit transportiert wird.
Die Veranstaltung war ein voller Erfolg und ein Zeichen dafür, dass die Literatur und Theaterkunst in der Region Mecklenburg-Vorpommern fest verankert ist und lebendig bleibt. Die Verknüpfung von Tradition und zeitgenössischem Anspruch zieht nicht nur die Aufmerksamkeit von lokalen Bewohnern an, sondern auch von Kulturinteressierten deutschlandweit.