Radler stoppen Zug auf Rügen: Weg fragen führt zu Strafverfahren!

Zwei Radfahrer unterbrachen den Zugverkehr zwischen Sassnitz und Lietzow, um nach dem Weg zu fragen. Bundespolizei ermittelt.
Zwei Radfahrer unterbrachen den Zugverkehr zwischen Sassnitz und Lietzow, um nach dem Weg zu fragen. Bundespolizei ermittelt. (Symbolbild/MMV)

Radler stoppen Zug auf Rügen: Weg fragen führt zu Strafverfahren!

Sassnitz, Deutschland - Was sich vergangene Woche auf der malerischen Ostseeinsel Rügen abspielte, lässt einen förmlich den Kopf schütteln. Zwei Radfahrer, ein 58-jähriger Mann und eine 62-jährige Frau aus Niedersachsen, entschieden sich, mitten auf der Bahnstrecke zwischen Sassnitz und Lietzow eine kurze Pause einzulegen und gleich noch nach dem Weg zu fragen. Sie stellten ihr E-Bike einfach auf die Gleise, was zu einer dramatischen Gefahrenbremsung eines herannahenden Regionalexpresses führte. Nach diesem ungeplanten Stopp wandten sich die beiden direkt an die Lokführerin.

Wie die Kleine Zeitung berichtet, führte der Vorfall, der sich am 12. Juni 2025 ereignete, dazu, dass der Bahnverkehr für fast eine Stunde eingestellt werden musste. Auch wenn glücklicherweise keine Personen- oder Sachschäden gemeldet wurden, musste die Bundespolizei aufgrund des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ein Strafverfahren gegen die beiden einleiten.

Ein lebensgefährliches Unterfangen

Leider sind Vorfälle dieser Art kein Einzelfall. Laut der Bundespolizei, die durch die Notfallleitstelle der Deutschen Bahn informiert wurde, zeigt sich immer wieder, dass Menschen das immense Risiko unterschätzen, das mit dem Aufenthalt im Gleisbereich verbunden ist. Züge können bei ihrer hohen Geschwindigkeit von bis zu 160 km/h nicht ausweichen und haben einen langen Bremsweg von 800 bis 1.000 Metern. Zudem können die Züge lautlos herannahen. Das bedeutet, dass man im Gleisbereich in kürzester Zeit in Lebensgefahr gerät, wie die Presseportal abschließend feststellte.

Die örtliche Polizei warnte ausdrücklich davor, dass durch die Sogwirkung der Züge sogar Menschen in der Nähe schwer oder tödlich verletzt werden könnten. «Wer sich in die Gleise begibt, riskiert nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das anderer», erklärte ein Sprecher der Bundespolizei. In der Zwischenzeit führten die Radfahrer eigene Ermittlungen durch, indem sie nach dem Weg fragten, ohne zu ahnen, dass sie durch ihr Verhalten eine massive Störung des Zugverkehrs verursacht hatten.

Aufklärung ist das A und O

Um solchen gefährlichen Situationen vorzubeugen, setzt die Deutsche Bahn auf umfassende Aufklärungsmaßnahmen. Sie arbeitet eng mit der Bundespolizei zusammen, um sicherzustellen, dass vor allem Kinder und Jugendliche über die Gefahren im Gleisbereich aufgeklärt werden. Wie die Deutsche Bahn formuliert, ist das Betreten von Bahnanlagen generell verboten – ein wichtiger Grundsatz, der oft ignoriert wird. Vor allem die Verhaltensweisen, wie Selfies im Gleis oder Abkürzungen über Schienen, stellen ein enormes Risiko dar.

Umso wichtiger ist es, dass auf Bahnhöfen und in den öffentlichen Verkehrsmitteln entsprechende Aufklärung betrieben wird. Das Engagement umfasst nicht nur Stände und Unterrichtseinheiten, sondern auch die Verbreitung altersgerechter Materialien. Die Deutsche Bahn will damit für mehr Sicherheit sorgen und Menschen vor den tödlichen Gefahren im Gleisbereich schützen.

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OrtSassnitz, Deutschland
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