Festival Jamel rockt den Förster vor dem Aus? Streit um Auflagen!

Festival Jamel rockt den Förster vor dem Aus? Streit um Auflagen!
Jamel, Deutschland - Die Vorbereitungen für das diesjährige Anti-Nazi-Festival „Jamel rockt den Förster“ laufen auf Hochtouren, doch es gibt viele Hürden zu überwinden. Am 22. und 23. August 2025 wird das Festival im mecklenburgischen Jamel stattfinden, und die Veranstalter, der Verein Gemeinsam für Frieden und Solidarität (GFS) sowie IG Metall und DGB Nord, stehen momentan unter Druck. Dass sich die organisatorischen Rahmenbedingungen weiter unklar gestalten, ist dem jüngsten Beschluss des Verwaltungsgerichts Schwerin zu verdanken. Das Gericht hat einen Eilantrag der Festivalorganisatoren abgelehnt, was die Planung erheblich erschwert, wie LTO berichtet.
Ein zentraler Streitpunkt ist die Forderung der Gemeindevertretung von Gägelow nach Gebühren in Höhe von rund 8.000 Euro für die Nutzung von Gemeindeflächen. Dies ist das erste Mal, dass für die Flächen, die zuvor kostenfrei zur Verfügung standen, Geld verlangt wird. Die Veranstalter haben daraufhin eine Versammlung angemeldet, um diese Gebühren abzuwenden. Das Verwaltungsgericht hat festgestellt, dass diese Gebühren im Verhältnis zu den Gesamtkosten der Veranstaltung gering seien, was für viele Skepsis aufwirft. Der erste Eilantrag der Veranstalter war bereits im Mai 2025 abgelehnt worden.
Ein weiteres Ärgernis stellt das mögliche Alkoholverbot dar, das der Landkreis anordnen möchte, sollte die Veranstaltung als Versammlung eingestuft werden. Landrat Tino Schomann verteidigt die Maßnahmen der Versammlungsbehörde und hebt hervor, dass diese transparent handeln. „Wir lassen uns von den Veranstaltern nicht unter Druck setzen“, betont Schomann laut NDR.
Der Kampf gegen Rechtsextremismus
Das Festival „Jamel rockt den Förster“, das seit seiner Gründung im Jahr 2007 von Birgit und Horst Lohmeyer initiiert wurde, steht symbolisch für den Widerstand gegen die rechtsextreme Szene, die in Jamel stark vertreten ist. Knapp 95 Prozent der Bevölkerung in dieser Gemeinde gelten als bekennende Nazis, was die Bedeutung dieser Veranstaltung zusätzlich unterstreicht. Jedes Jahr zieht das Festival namhafte Künstler an, die für Demokratie und Toleranz eintreten. Die Nachfrage ist ungebrochen: Für die 3.500 Tickets pro Tag gab es über 23.000 Anfragen, was zeigt, dass der Bedarf an solchermaßen positiven und integrativen Veranstaltungen hoch ist.
Birgit Lohmeyer hat sich in der Vergangenheit kritisch über die kommunalpolitischen und verwaltungstechnischen Hürden geäußert, die dem Festival immer wieder im Weg stehen. „Wir kämpfen seit Jahren gegen diese Hindernisse“, sagt sie. Und ihr Einsatz scheint nicht umsonst: Die Veranstaltung hat sich fest im Kalender der Region etabliert und leistet einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung gegen rechtsextreme Tendenzen.
Zusammenhalt der Gemeinschaft
Die Diskussion um das Festival wirft auch einen Blick auf die Herausforderungen, denen sich kulturelle Veranstaltungen in einer Gesellschaft gegenübersetzen müssen, die zunehmend polarisiert ist. Während einige für das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlung plädieren, gibt es immer wieder Ansätze von Verwaltung und Politik, dies zu regulieren, wie auch beim Verfassungsschutz zu erfahren ist. Musik und Veranstaltungen spielen eine zentrale Rolle in der rechtsextremen Szene, und gerade deshalb ist der Einsatz gegen diese Tendenzen in Form von Festivals wie „Jamel rockt den Förster“ wichtiger denn je.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein für die Organisatoren. Es bleibt abzuwarten, ob sie eine Möglichkeit finden, die unterschiedlichen Interessen zu vereinen und somit das Festival durchzuführen. Eins ist jedoch sicher: Der Kampf gegen rechtsextreme Ansätze in Jamel und darüber hinaus ist eine Aufgabe, die alle betrifft.
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Ort | Jamel, Deutschland |
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