Kita Auenwirbel: Riesenräume, aber weniger Kinder – Was nun?

Kita Auenwirbel: Riesenräume, aber weniger Kinder – Was nun?
Sagard, Deutschland - In den schönen, sanften Hügeln Rügens zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Weniger Kinder finden den Weg in die Kitas. Die jüngsten Statistiken belegen, dass in Mecklenburg-Vorpommern erstmals seit über 20 Jahren die Zahl der betreuten Kinder gesunken ist. Am 1. März 2024 erreichte die Zahl der betreuten Kinder in Kitas, Horten und bei Tagesmüttern nur noch 116.664 – ein Rückgang von fast 1.000 Kindern im Vergleich zum Vorjahr. Dieses Phänomen ist auf den anhaltenden Geburtenrückgang zurückzuführen, der seit einigen Jahren die ländlichen Gebiete besonders stark trifft. Im Jahr 2023 wurden nur noch rund 8.633 Kinder in Mecklenburg-Vorpommern geboren, was die niedrigste Zahl seit 2004 darstellt, wie der Nordkurier berichtet.
Die neue Kita Auenwirbel in Sagard, die seit Januar 2024 in Betrieb ist, hat eine moderne Ausstattung, die den aktuellen Bedürfnissen der Kinder Rechnung trägt. Mit 1630 Quadratmetern bietet sie vielfältige Bewegungsmöglichkeiten und Platz für 126 Kinder. Trotz der Größe gibt es einige Plätze, die noch unbesetzt sind, wenn auch die Auslastung insgesamt als zufriedenstellend bezeichnet werden kann. Kita-Leiterin Carina Lipp fordert jedoch einen besseren Betreuungsschlüssel, um den Bedürfnissen der Kinder besser gerecht zu werden. Diese Forderung ist im Kontext der steigenden Zahl von Kindern mit Entwicklungsverzögerungen und sprachlichen Defiziten von Bedeutung. Die Einrichtung investierte übrigens rund 6,5 Millionen Euro und wurde von Architekt Wolfgang Warnkross gestaltet, um den heutigen Anforderungen gerecht zu werden, so Ostsee-Zeitung.
Der Druck auf das Personal
Doch auch wenn die Kita Auenwirbel moderne Räume bietet, bleibt der Personalschlüssel ein heiß diskutiertes Thema. Mecklenburg-Vorpommern hat den niedrigsten Personalschlüssel in Deutschland: hier kommen fast 9 Kinder unter 3 Jahren und 19 Kinder über 3 Jahren auf eine Fachkraft. Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) sowie Experten ziehen an einem Strang und fordern, diesen Schlüssel zu verbessern, um die Qualität der Betreuung zu gewährleisten. Diese Forderungen sind mehr als notwendig, denn die Realität zeigt, dass eine Ignoranz der Betreuungsqualität langfristige negative Auswirkungen auf die Entwicklung der Kinder haben kann, insbesondere bei jenen, die aus schwierigen Verhältnissen stammen, wie Katapult MV anmerkt.
In der Auenwirbel-Kita selbst erleben die Mitarbeiterinnen einen Anstieg der individuellen Förderbedarfe. Diese Veränderungen erfordern nicht nur ein Umdenken, sondern auch zusätzliche Ressourcen und Zeit für die Kinder, damit sie in ihrer Entwicklung gefördert werden können. Ein kleiner Lichtblick: Trotz der angespannten Personaldecke sind die Fachkräfte in den Kitas gut qualifiziert und bieten einen qualitativen Ansatz zur Frühförderung.
Die Entwicklungen beobachten
Die allgemein sinkenden Geburtenzahlen führen dazu, dass einige Gemeinden eine Zusammenlegung kleinerer Einrichtungen in Erwägung ziehen müssen. Während also die Geburtszahlen rückläufig sind, machen es sich die Zuständigen zur Aufgabe, das bestehende Betreuungsangebot zu optimieren und die Einrichtungen den zeitgemäßen Anforderungen anzupassen. Dies erfordert eine kluge Planung und die Bereitschaft, den Bedürfnissen der Kinder sowie ihrer Familien gerecht zu werden.
Der Geburtenknick hat die Kita-Landschaft in Mecklenburg-Vorpommern verändert und stellt die Akteure vor große Herausforderungen. Eltern sind gut beraten, sich rechtzeitig um einen Kita-Platz für ihre Kinder zu kümmern, denn die Herausforderungen der Nachfrage und die Veränderungen in den Geburtenzahlen liegen klar auf dem Tisch.
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Ort | Sagard, Deutschland |
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