Hamburger Schauspielerinnen wagen Neuanfang im Osten: Parchim ruft!
Zwei Hamburger Schauspielerinnen suchen im Osten ihr Glück in Parchim. Der NDR zeigt am 4. November einen Dokumentarfilm über ihren Weg.

Hamburger Schauspielerinnen wagen Neuanfang im Osten: Parchim ruft!
In der heutigen Zeit sind mutige Schritte und neue Wege mehr denn je gefragt – das wissen auch Gesa Penthin und Arikia Orbán. Die beiden Absolventinnen der Hamburger Schauspielschule haben einen gewaltigen Schritt gewagt: Sie ziehen nach Parchim in Mecklenburg-Vorpommern, um dort ihre Schauspielkarriere zu starten. Das berichten die Kolleg:innen von MOPO.
Am 4. November wurde der Dokumentarfilm „Dann gehste eben nach Parchim“ von Dieter Schumann im NDR Fernsehen ausgestrahlt. Der Film gibt einen tiefen Einblick in die Herausforderungen und Freuden, die mit einem Umzug in die Provinz verbunden sind. Gesa und Arikia, die beide ein Einstiegsgehalt von 2.100 Euro brutto erhalten – was sie mehr als zuvor verdienen –, verspüren jedoch auch die Unsicherheiten, die mit ihrem neuen Lebensabschnitt einhergehen. Besonders die Covid-19-Pandemie legt dem Theaterbetrieb Steine in den Weg, da diese Zeit auch Schließungen mit sich bringt. Doch die beiden jungen Frauen zeigen, dass sie ein gutes Händchen haben und sich gegenseitig unterstützen.
Ein neuer Anfang in Parchim
Die Mieten in Parchim sind ein weiterer Pluspunkt: Sie sind gleich teuer wie ein WG-Zimmer in Hamburg, was den Umzug für die beiden erleichtert. Der Theaterbetrieb in Parchim hat eine lange Tradition und wurde nach dem Zweiten Weltkrieg gegründet. Gesa spielt Siegfrieds Frau Kriemhild in einer Inszenierung der „Nibelungen“, während Arikia in der Adaption des Jugendbuches „Wie der Wahnsinn mir die Welt erklärte“ auftritt. Regisseur Björn Pauli und Schauspielkollege Julian Dietz spielen in ihrem künstlerischen Alltag eine entscheidende Rolle.
Bin ich bereit für diese Herausforderung? Diese Frage stellt sich Gesa, die neben ihrer Theaterarbeit auch ein Fernstudium beginnt. Auch Arikia ringt mit Selbstzweifeln, doch die beiden Schauspielerinnen bleiben einander eng verbunden und bekräftigen sich gegenseitig. Werte Freundschaft und Unterstützung, die sie auf ihrem neuen Weg in diesem kleinen, aber feinen Theater in Parchim groß schreiben.
Ein Blick hinter die Kulissen
Der Dokumentarfilm gibt den Zuschauer:innen ebenfalls spannende Einblicke in das Leben hinter den Kulissen des Theaters. Gezeigt werden Proben, Herausforderungen und die stets präsente Freude am Schaffen. Gleichzeitig offenbart der Film auch die politischen Spannungen: Während des Wahlkampfs baute die NPD einen Stand vor dem Theater auf, ein Umstand, der bei Gesa ein mulmiges Gefühl hinterlässt.
Haus und Hof, wie man so schön sagt, stehen allerdings vor neuen Veränderungen. Das alte Theater ist baufällig und wird durch die Kulturmühle ersetzt, eine Kultur- und Begegnungsstätte, die seit Mai 2023 ihrer Bestimmung dient. Hier haben Gesa und Arikia entschieden, ihr Engagement zu verlängern. Es geht vorwärts – und die beiden sind bereit, ihren Traum von der Schauspielerei dort weiter zu leben.
Ihr Weg zeigt einmal mehr, dass neue Herausforderungen auch große Chancen birgen. Die Zukunft des Theaters in Parchim ist gesichert, und mit den beiden talentierten Schauspielerinnen wird sie mit Sicherheit noch bunter und lebendiger.
Mehr Informationen gibt es auch auf der Seite von Stagecoach Theater Company.