Dokumentarfilm über Stasi-Verfolgung: Erinnerungen aus Neustrelitz!

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Fabrik.Kino Neustrelitz zeigt am 6. November den Dokumentarfilm über Stasi-Opfer und begleitet von Bürgerberatung und Zeitzeugen.

Fabrik.Kino Neustrelitz zeigt am 6. November den Dokumentarfilm über Stasi-Opfer und begleitet von Bürgerberatung und Zeitzeugen.
Fabrik.Kino Neustrelitz zeigt am 6. November den Dokumentarfilm über Stasi-Opfer und begleitet von Bürgerberatung und Zeitzeugen.

Dokumentarfilm über Stasi-Verfolgung: Erinnerungen aus Neustrelitz!

Im Fabrik.Kino in Neustrelitz steht am 6. November um 19 Uhr eine ganz besondere Filmvorführung auf dem Programm. Der Dokumentarfilm „Wie aus heiterem Himmel“ von Jens Becker beleuchtet die schicksalhaften Lebenswege von Jugendlichen, die infolge ihrer politischen Überzeugungen während der DDR von der Stasi verfolgt wurden. Diese Veranstaltung findet in Kooperation mit dem „Erinnerungsort Stasi-Haftanstalt Töpferstraße Neustrelitz“ statt, und das Begleitprogramm hat einiges zu bieten.

Der Film thematisiert eine Schulklasse in Anklam, die im Jahr 1961 nach Errichtung der Berliner Mauer aufgrund einer Protestaktion ins Visier der Stasi gerät. Die Jugendlichen erfahren, was es bedeutet, unter dem strengen Auge des Staatssicherheitsdienstes zu stehen: Drei von ihnen kommen in Untersuchungshaft nach Neustrelitz, während andere „zur Bewährung“ in die Produktion geschickt werden. Hier zeigen sich die verheerenden Auswirkungen des DDR-Regimes auf das Leben und die Hoffnungen junger Menschen.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Lebenswege der Betroffenen wurden durch die staatlichen Repressionen der DDR nachhaltig zerstört. So wird etwa Rainer Penzel, einer der Jugendlichen, zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt und nach über drei Jahren wieder freigelassen. Der Dokumentarfilm ist nicht nur eine Rückschau auf die Zeit vor mehr als 60 Jahren, sondern fragt auch aktuelle Zeitzeugen nach ihrer Entwicklung und wie sie mit der einschneidenden Erfahrung des politischen Drucks umgegangen sind.

Die Berliner Mauer, Symbol einer gespaltenen Stadt, wurde am 13. August 1961 errichtet und trennte die Menschen für mehr als 28 Jahre. Sicherheitskräfte der DDR riegelten die Sektorengrenze in Berlin ab, was zu einer drastischen Abwehr von Protesten und dem Verlust von Freiheit führte. Diese brutalen Maßnahmen gingen einher mit zahlreichen Toten und einem tiefen Graben zwischen den beiden deutschen Staaten. Mindestens 140 Menschen verloren zwischen 1961 und 1989 ihr Leben an der Mauer oder in Zusammenhang mit dem DDR-Grenzregime. Jedes persönliche Schicksal hatte weitreichende Auswirkungen auf die Gesellschaft, welche auch im anstehenden Film reflektiert werden.

Begleitprogramm und Zeitzeugen

Das Begleitprogramm zur Filmvorführung beginnt bereits um 15 Uhr und bietet den Besuchern die Möglichkeit zur Bürgerberatung durch das Stasi-Unterlagenarchiv Neubrandenburg. Dabei wird unter anderem diskutiert, wie man seine persönliche Stasi-Akte einsehen kann. Ab 15 Uhr ist auch eine Ausstellung im Erinnerungsort geöffnet, die den Besuchern einen tieferen Einblick in die Thematik der Stasi und deren Folgen ermöglicht.

Um 17 Uhr können Interessierte an einer Zeitzeugenführung durch den Erinnerungsort teilnehmen. Zur Filmvorführung um 19 Uhr werden der Regisseur Jens Becker, der Zeitzeuge Franz Ritzschel sowie die Witwe von Rainer Penzel anwesend sein, um mit dem Publikum ins Gespräch zu kommen und Fragen zu beantworten.

Das Zusammenspiel von Film und Zeitzeugengesprächen verspricht, nicht nur einen Blick zurück in die düstere Zeit der SED-Diktatur zu werfen, sondern auch die wichtigen und oft vergessenen Geschichten jener zu beleuchten, die unter dem repressiven Regime leiden mussten. Lassen Sie sich diese bewegende Veranstaltung nicht entgehen.