Zeckenalarm in München: Forscher warnen vor Krankheitserregern!

Stralsund verzeichnete hohe Zeckenaktivität im urbanen Raum, was Forschungen zu Gesundheitsrisiken und Präventionsstrategien anregt.
Stralsund verzeichnete hohe Zeckenaktivität im urbanen Raum, was Forschungen zu Gesundheitsrisiken und Präventionsstrategien anregt. (Symbolbild/MMV)

Zeckenalarm in München: Forscher warnen vor Krankheitserregern!

Stralsund, Deutschland - In den letzten Wochen haben die Sommermonate auch im urbanen Raum für großes Aufsehen gesorgt – und damit sind nicht nur heiße Temperaturen gemeint. Die Rede ist von Zecken, die auch in Städten wie München aktiv sind. Der Biologe Martin Komorek hat kürzlich mit Unterstützung eines Gerätes namens Tick-Radar in verschiedenen deutschen Städten nach diesen kleinen Blutsaugern gesucht. In seiner Untersuchung konnte er in einer Vielzahl von Gebieten 21 Zecken finden, und das trotz der hohen Frequentierung der städtischen Grünflächen wie dem Englischen Garten in München oder an der Isar, wo viele Münchner die warmen Sommertage genießen.

Interessanterweise fanden sich in Augsburg, wo die Wiesen ordentlich gemäht waren, keine Zecken – der Standort hat offensichtlich Einfluss auf die Verbreitung dieser Parasiten. Doch die eindrucksvollsten Funde machte Komorek in Stralsund, wo mehrere Hundert Zecken auf seinem Tuch landeten. Dies zeigt, dass die kleinen Plagegeister nicht nur im ländlichen Raum, sondern auch in städtischen Gebieten mit ausreichend Feuchtigkeit und Schatten aktiv sind. Laut der Einschätzung des Robert-Koch-Instituts nehmen die durch Zecken übertragenen Krankheiten in Deutschland zu, was besondere Vorsicht gebietet.

Die Risiken von Zeckenbissen

Zecken können ernsthafte Erkrankungen wie Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) übertragen. Besonders gefährdet sind Bayern, wo FSME als Risikogebiet gilt. Eine Impfung wird daher für viele empfohlen, jedoch schützt diese nicht vor allen durch Zeckenübertragbaren Krankheiten. Epidemiologen raten, gewisse Vorsichtsmaßnahmen zu treffen: So sollte man bei Spaziergängen auf befestigten Wegen bleiben und das Gebüsch meiden.

Laut dem Robert-Koch-Institut ist die Hauptübertragungszeit von Borrelien besonders zwischen März und Oktober, was bedeutet, dass sich die Zeckensaison durch die milden Winter des Klimawandels verlängert. Reisemediziner Johannes Wiesholler stellt fest, dass Zecken längst nicht mehr nur in den warmen Monaten zu beobachten sind – auch im Februar und März sind sie vermehrt aktiv.

Über die biologischen Eigenschaften von Zecken

Doch was sind diese kleinen Biester eigentlich? Zecken gehören zur Klasse der Spinnentiere und sind Ektoparasiten, die das Blut von Wirbeltieren, einschließlich Menschen, saugen. Etwa 900 Arten sind bekannt, wobei mehr als 50% der Zecken in Deutschland mit Borrelien infiziert sind. Unter dem Mikroskop erkennt man, dass die Zecken einen gegliederten Körper mit speziellen Eigenschaften aufweisen, die ihnen helfen, ihre Wirte zu finden. Ein interessanter Fakt ist, dass der Zeckensaugakt korrekt als Stich bezeichnet wird, nicht als Biss, was möglicherweise nur die wenigsten wissen.

Was die Zeckenarten angeht, müsst ihr auch die Hyalomma-Zecken kennen. Diese haben sich seit 2007 nach Deutschland ausgebreitet und können potenziell sogar das Krim-Kongo-Virus tragen, welches schwere Gesundheitsschäden verursachen kann. In Deutschland tauchen Hyalomma-Zecken zwar nur selten auf, aber ihre Entdeckung ist ein Hinweis darauf, dass sich die Tierwelt mit dem Klimawandel anpasst.

Im Hinblick auf die zunehmende Zeckenpräsenz ist es ratsam, auf eine geeignete Kleidung und zeckenabweisende Mittel zu achten, um das Risiko eines Zeckenbisses zu minimieren. Zwischen den dichten Gräsern und schattigen Plätzen einer Stadt gilt es, besonders wachsam zu sein. Wer einmal gestochen wurde, sollte umgehend die Stelle desinfizieren und die Zecke entfernen – im Zweifel lässt man dies besser von einem Arzt durchführen. Nur so bleibt man sicher und kann die Sommermonate genießen, ohne Angst vor den kleinen Blutsaugern haben zu müssen.

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OrtStralsund, Deutschland
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