Dringender Wohnungsnotstand: Landkreis Nordwestmecklenburg braucht 630 neue Wohnungen!
Der Wohnungsmarkt in Nordwestmecklenburg zeigt ein Defizit von 1700 Wohnungen. Neue Bauprojekte sind dringend erforderlich.

Dringender Wohnungsnotstand: Landkreis Nordwestmecklenburg braucht 630 neue Wohnungen!
Im Landkreis Nordwestmecklenburg ist die Wohnungsnot in vollem Gange. Eine aktuelle Untersuchung des Pestel-Instituts zeigt, dass es hier einen gravierenden Mangel an Wohnraum gibt – rund 1700 Wohnungen fehlen derzeit. Dies stellt eine alarmierende Situation für die Region dar, die von einer stagnierenden Bauaktivität geprägt ist. Die Analyse, die im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) erstellt wurde, bezieht sich auf den Wohnungsbestand, die Bevölkerungsentwicklung und die Prognosen zum Arbeitsmarkt.
Ein Blick auf die Zahlen: Insgesamt stehen im Landkreis 2330 Wohnungen seit über einem Jahr leer. Diese Wohnungen haben offenbar kaum Aussicht, wieder vermietet zu werden. Das ist ein Zeichen dafür, dass der Wohnungsbau hier nicht nur schleppend vorankommt, sondern dass es ganz einfach an Angeboten mangelt. Matthias Günther, der Chef-Ökonom des Pestel-Instituts, drückt es so aus, dass der Neubau „mit angezogener Handbremse“ voranschreitet. Damit auch wirklich etwas bewegt wird, fordert er ein Zins-Programm mit maximal 2 Prozent Zinsen für günstiges Baugeld.
Der Bau als Herausforderung
Baufirmen und Arbeitskräfte sehen sich in einer schwierigen Lage: Viele Bauunternehmen stehen vor der Insolvenz, wodurch Arbeitsplätze auf der Strecke bleiben. Die Mitglieder der Branche beklagen sich darüber, dass der Bau als kompliziert und teuer wahrgenommen wird. Katharina Metzger, Präsidentin des BDB, kritisiert die Bundesregierung für die unzureichenden Maßnahmen im Wohnungsbau – eine Klage, die bei vielen lokal ansässigen Bau- und Wohnunternehmen auf Zustimmung stößt. Ein Rückgang von Auflagen könnte hier Abhilfe schaffen, so Metzger weiter.
Die Ergebnisse einer Leserumfrage, die im Rahmen eines Heimatchecks durchgeführt wurde, verdeutlichen einen weiteren Nachholbedarf in der Region: Besonders altersgerechte Wohnungen und Einrichtungen für betreutes Wohnen sind gefragt. Auch in Städten wie Wismar und Grevesmühlen gibt es immer wieder Beschwerden über einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Hier zeigt sich, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung nicht ausreichend berücksichtigt werden.
Ein Ausblick auf die kommenden Jahre
Um den Bedarf zu decken und zukunftsfähigen Wohnraum zu schaffen, müssten in den nächsten fünf Jahren jährlich etwa 630 neue Wohnungen entstehen. Doch im ersten Halbjahr 2023 wurden lediglich 140 Baugenehmigungen ausgesprochen. Diese Entwicklung hinterlässt einen faden Beigeschmack und lässt die Zukunft des Wohnungsmarktes in Nordwestmecklenburg fraglich erscheinen.
Abschließend bleibt festzuhalten, dass sich im Landkreis Nordwestmecklenburg einiges tun muss, um die Wohnungsnot zu lindern. Der Ruf nach Veränderungen, Förderungen und einem pragmatischen Ansatz von Seiten der Politik wird immer lauter. Ein Umdenken ist gefragt, denn die Menschen brauchen Wohnraum, in dem sie leben und arbeiten können. Nur so kann Nordwestmecklenburg als Wohnsitz attraktiv bleiben.