Zukunft der Bibliotheken: Neustrelitz kämpft um finanzielle Unterstützung!
Am 6.11.2025 diskutierten Bibliotheksexperten in Neustrelitz über Zukunft, Finanzierung und Fachkräftemangel der Bibliotheken.

Zukunft der Bibliotheken: Neustrelitz kämpft um finanzielle Unterstützung!
In Neustrelitz, wo die kulturelle Landschaft viel zu bieten hat, fand kürzlich das diesjährige Landestreffen des Deutschen Bibliotheksverbandes (dbv) statt. Inmitten des lebhaften Kulturquartiers, das die Stadtbibliothek, verschiedene Ausstellungen sowie ein Café vereint, trafen sich Fachleute, um über die Zukunft der Bibliotheken zu debattieren. Wie der Nordkurier berichtet, hob Grit Wilke, Vorstandsmitglied des Landesverbandes, hervor, wie wichtig die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen im Kulturquartier für die positive Entwicklung der Bibliotheken ist.
Ein zentrales Thema war die finanzielle Ausstattung der Bibliotheken und der Mangel an Fachkräften. Silvio Witt, Vorsitzender des Landesverbandes, machte auf die Schwierigkeiten der kleinen und mittleren Bibliotheken aufmerksam. Oft sind diese Einrichtungen nur von einer Person betrieben, was die Herausforderungen noch verstärkt. Um in diesem Daseinskampf bestehen zu können, plädierte er für die Gründung von Verbünden zur Ausbildung neuer Fachkräfte.
Finanzielle Sicherheiten und Mehrwerte
Dabei ist die kommunale Finanzierung ein wichtiger Aspekt. Denn nur mit einer soliden finanziellen Basis können Bibliotheken ihre Rolle als Orte der Begegnung und des Austauschs verwirklichen. Andreas Grund, Bürgermeister von Neustrelitz, ergänzte, dass die Bibliotheken in der digitalen Informationsflut mehr denn je gebraucht werden. Die Bedeutung für die kulturelle und demokratische Infrastruktur wurde auch von Antje Theise, Chefin der Rostocker Universitätsbibliothek, unterstrichen.
Die Herausforderungen, mit denen sich der dbv konfrontiert sieht, umfassen die Schaffung eines Bibliotheksgesetzes sowie eine langfristige finanzielle Planung und die digitale Transformation. Um den Nachwuchs zu fördern, wird in der Seenplatte eine Ausbildung zum Fachangestellten für Medien- und Informationsdienste (FAMI) angeboten. Der Landesverband vertritt etwa 100 Bibliotheken in Mecklenburg-Vorpommern, darunter Stadt-, Gemeinde-, Hochschul- und Museumsbibliotheken, wovon fast die Hälfte im Onleihe-Netzwerk integriert ist.
Innovationen in der Bibliothekslandschaft
Neuartige Angebote wie TechnoTheken und die sogenannten „Bibliotheken der Dinge“ zeigen, dass die Bibliotheken versuchen, sich an die Bedürfnisse der modernen Gesellschaft anzupassen. Die Wiederwahl von Silvio Witt als Vorsitzender während der Vorstandswahl, unterstützt von einem rein weiblichen Vorstandsteam, ist ein weiteres Zeichen für frischen Wind in der Organisation.
Apropos frischer Wind: Antje Theise hat sich nicht erneut zur Wahl gestellt, da sie zur Bundesvorsitzenden des Deutschen Bibliotheksverbandes gewählt wurde. In der Branche gibt es mehrere Personen, die sich durch ihre Innovationskraft auszeichnen. So auch Pascale Paquot Servais, die als Projektleiterin bei den Bibliotheken Mar en Fean tätig ist und zuvor bei verschiedenen Bibliotheken in den Niederlanden arbeitete. Ihre Erfahrungen könnten für die Entwicklung zukünftiger Konzepte in Mecklenburg-Vorpommern von Interesse sein.
Insgesamt zeigt das Landestreffen, dass die Bibliotheken mehr sind als nur Orte für die Ausleihe von Büchern. Sie sind kulturelle Zahnräder, die für Zusammenhalt und Bildung in der Gesellschaft wesentlich sind. Umso wichtiger ist es, dass die Verantwortlichen diese Einrichtungen in die Zukunft führen, denn da liegt was an.